Kuscheln und Hormone

Kindliches Verhalten – auch wenn man es nur im stillen Kämmerlein praktiziert und darüber spricht, ist in unserer über­professio­nellen Welt ein Zeichen von Schwäche. Es bringt keinen in Euro und Cent beziffer­baren Gewinn und wird in unserer leistungsorientierten Gesellschaft nicht gern gesehen. Wer es doch tut, wird vielleicht als Babysex-FetischistAls Baby-Fetisch bezeichnet man die Neigung, sich wie ein Baby zu kleiden, so zu verhalten und behandelt zu werden. Meist dient dies dem sexuellen Lustgewinn. abgetan und belächelt, oft genug aber auch als verrückt abgestempelt und verspottet.
Wenn Sie wüssten, was Ihnen dabei entgeht, dann würden Sie es vielleicht doch mal versuchen – und sehr schnell merken, welch eine geradezu magische Wirkung es hat. Das Beste daran ist aber, dass es dabei nichts zu verlieren gibt; man kann nur gewinnen – und dieser Gewinn kann größer sein als man je vermutet hat. Dieser Artikel soll dazu ermuntern, es einfach mal ‚unverbindlich’ auszuprobieren.

Können Sie sich an die Zeit erinnern, als Sie noch ein kleines Kind waren? Hatten Sie vielleicht ein Kuscheltier, eine Schmusedecke oder ein lebendiges Tier, mit dem Sie immer geschmust haben?
Dieses Glück hat nicht jeder Mensch gehabt, doch wem es beschieden war, der/die hat davon in jedem Fall profitiert. Die kindliche Erfahrung, etwas sehr Geliebtes in die Arme zu schließen und dabei Liebe zu empfinden ist jedenfalls etwas sehr Wertvolles, das man nicht missen sollte. Freilich – nicht jeder Mensch ist gleich empfänglich dafür und manche konnten nie diese schöne Erfahrung machen und können auch heute dem Kuscheln nichts abgewinnen.

Ich berichte einfach mal aus meinem Erfahrungsschatz und denke, dass der Bericht für sich sprechen wird. Lesen Sie dazu vielleicht auch den Artikel Die SchmusedeckeEin Artikel, den ich im Jahr 2011 verfasst habe.
Ob Sie es ausprobieren wollen, liegt natürlich bei Ihnen; da kann Ihnen niemand Vorschriften machen. Auch ich will keine Vorschriften machen, sondern einen Weg zeigen, wie Sie angeborene Eigenschaften Ihres Körpers ganz gezielt dazu verwenden können, Ihre Lebensqualität dauerhaft zu verbessern.
Nehmen Sie meinen Rat oder lassen Sie es – ganz wie es Ihnen gefällt. Doch wenn Sie sich auf die Stufe eines Kindes herablassen, kann sich dadurch alles zum Positiven wenden.

Doch zunächst die Vorgeschichte:
Es begann vor etwa 14 Jahren. Damals lebte ich noch in einer Pension, inzwischen im neunten Jahr, weil ich meine Wohnung verloren hatte. Anfangs war es noch ganz nett mit meinen Zimmerkollegen; es waren angenehme Leute, mit denen ich mich auch gut unterhalten konnte. Doch zuerst zog der eine aus, ein paar Monate später der andere. Mit dem, der nach ihnen kam habe ich mich nicht besonders gut verstanden – einfach weil zwei Welten aufeinander prallten, die nichts Gemeinsames hatten. Dass man in so einer Umgebung depressiv werden kann, leuchtet ein, zumal ich kurz zuvor auch noch meine geliebte Arbeit (so etwas gibt es tatsächlich...) verloren hatte.

Da fiel mir wieder ein, was ich viele Jahre zuvor irgendwo gelesen hatte, doch statt es als Humbug abzutun, ergriff ich die Chance, denn ich konnte dadurch nichts verlieren. Der erste Schritt war es, beim Schlafen gehen im Bett ein fast übertriebenes Lächeln aufzusetzen. Ich dachte mir, wenn ich nichts zu Lachen habe und trotzdem lächle, dann kann das wenigstens nicht schaden, und so blieb ich dabei. Das Lächeln war gewissermaßen der Strohhalm, an den ich mich klammerte, um nicht unterzugehen. Ich hatte nicht viel erwartet – eigentlich gar nichts, aber das Lächeln tat auf wundersame Weise seine Wirkung. Wie genau es wirkt, werde ich weiter unten beschreiben.

Es dauerte zwar ein paar Tage – ich denke, es waren sogar zwei Wochen – aber der Effekt war umso überwältigender:
Meine allgemeine Stimmung begann sich langsam aufzuhellen. Wie aus einem winzigen Samenkörnchen ein einzelnes kleines Keimblatt sprießt, um im weiteren Verlauf zum mächtigen Baum zu werden, wuchs ein langsam entstehendes Wohlgefühl, das sich zuerst nur nachts bemerkbar machte indem ich besser schlafen konnte, und das sich kurze Zeit darauf in meinem Alltag breit machte. Die lähmende Depression wich einem neuen Tatendrang, der mich dazu brachte, meinem Leben neuen Schwung zu geben. Und plötzlich begann alles, sich auf unerklärliche Weise zum Positiven zu wenden.

Durch den neuen Schwung hatte ich es endlich geschafft, beim Wohnungsamt einen Antrag auf Vermittlung einer Wohnung zu stellen. Mein bester Freund trat auf den Plan und half mir mit seinem Auto, die Wege und Wartezeiten angenehmer zu gestalten, während aus bis heute unerfindlichen Gründen der für meine Pension zuständige Sozialarbeiter auf mich zukam, um mich einfach mal kennen zu lernen. (Ich hatte weder meinen Freund noch den Sozialarbeiter je um Hilfe gebeten; Beide kamen von sich aus auf mich zu!)
Es stellte sich heraus, dass der Sozialarbeiter hauptberuflich als Sachbearbeiter im Wohnungsamt für die Bearbeitung von Anträgen auf Sozialwohnungen tätig war. Er riet mir, ihm den Bescheid über den Antrag zukommen zu lassen, sobald der mich erreichte, was ich auch tat. So erhielt ich nur wenige Monate später den Vorschlag für die Wohnung, die ich jetzt schon seit 12 Jahren mein Zuhause nenne.
Nach der Besichtigung verstrichen weitere zwei Wochen und plötzlich klingelte mein Telefon. Die Vermieterin sagte mir, dass sie sich für mich entschieden hatte. Ich weiß bis heute nicht, ob es die Fürsprache meines Sozialarbeiters oder mein gepflegtes und offenes Auftreten war oder ob es an meiner überschwänglichen Freude über die schöne Lage war. Jedenfalls wurde mir die Wohnung offiziell am 1. April 2011 übergeben.

Ich hatte von meiner Arbeit noch etwa zweitausend Euro Erspartes und davon richtete ich die Wohnung ein.
Weil ich schon immer ein richtig großes Bett haben wollte, kaufte ich mir eines mit 1,20 Meter Breite und Federkernmatratze, sowie eine Federbettdecke und Satin-Bettwäsche, weil die im Sonderangebot war. Die erste Nacht in meinem eigenen Bett war ein ganz besonderes Erlebnis – ich schlief wie ein Baby.

Doch zurück zum Lächeln und dem Kuscheln:
Seit dem ersten Tag führe ich jedes Mal, wenn ich schlafen gehe, das gleiche Ritual durch: Ich lege mich splitternackt hin, decke mich zu, drehe mich auf den Bauch und kuschle mich an die Matratze. Das Gefühl, das mich dabei von Anfang an durchströmte und es auch heute noch tut, versöhnt mich jeden Tag aufs Neue mit der Welt. Es ist ein intensives Gefühl totaler Geborgenheit und des endlich zu Hause Seins. Im Verlauf der ersten Wochen bin ich dazu übergegangen, mich beim Ankuscheln ganz fallen zu lassen und zu flüstern: Mein heiß geliebtes, warmes, weiches, kuscheliges Schmusebett, und dabei zu jedem Wort das entsprechende Gefühl abzurufen. Das mag kindisch erscheinen; und zugegeben, es entspricht wirklich nicht den üblichen Gepflogenheiten eines vernunftbegabten Erwachsenen. Doch das Ritual entfaltet eine unglaubliche Wirkung. Ich kenne keine Einschlafprobleme mehr und schlafe ohne Unterbrechung durch. Mehr noch: Selbst in schlechten Zeiten gibt es keine trüben Momente mehr; meine durch das Lächeln ohnehin schon bessere Lebensqualität hat sich weiter verbessert. Was ich anpacke gelingt mir und Rückschläge berühren mich fast gar nicht mehr.

Und nun erkläre ich, wie das funktioniert:
Der Körper ist eine faszinierende Konstruktion. Technisch gesehen ist er ein biochemischer Apparat, der dazu dient, die Gene, aus denen er entstanden ist in die folgende Generation zu transportieren und so den Fortbestand der eigenen Art zu sichern. Er ist darauf programmiert, zu diesem Zweck alle zur Verfügung stehenden Mittel zu seinem Vorteil einzusetzen, um seiner Aufgabe möglichst leicht und sicher gerecht werden zu können.
Letztlich geht es also nur um die Fortpflanzung, und genau das ist der Sinn des Lebens, nämlich seine eigene Spezies zu erhalten! — So weit, so gut, doch diese Definition trifft uneingeschränkt auf jede Lebensform zu.
Was den menschlichen Körper vom Rest der Lebewesen auf diesem Planeten unterscheidet, ist sein überaus komplexes Nervensystem, von dem das Gehirn das mit großem Abstand komplexeste Gebilde ist, das der Menschheit bekannt ist.
Ganz besonders interessant ist aber das periphere sensorische Nervensystem, also die Nervenenden, die sich durch Muskeln und die Haut ziehen und dem Gehirn unseren aktuellen Status in Relation zur Umgebung mitteilen.
Wird großflächig verteilter, moderater Druck mit einem Wärmestau auf Brust, Bauch und Schultern ausgeübt, tritt ein archaischer Mechanismus in Aktion, der aus der Urzeit der Säugetiere stammt.
Der sanfte, breit verteilte, warme Druck wirkt im Säuglingsalter als Einschlafhilfe und ist auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind verantwortlich. Im Erwachsenenleben findet er wieder Verwendung, wenn es darum geht, sich an einen Partner zu binden.
Die Rede ist von der Interaktion des peripheren sensorischen Nervensystems mit dem so genannten Hypothalamus (Hirnanhangdrüse). Dieser flutet das Stammhirn bei entsprechenden Reizen mit verschiedenen Hormonen, unter anderem Oxytocin, Prolactin und Dopamin. Das Stammhirn reagiert darauf mit einer Kaskade von durchweg positiven Gefühlen, die alle etwas mit Geborgenheit, Bindung, Glück und auch der Zufriedenheit nach erfolgtem Sex zu tun haben.
Oxytocin ist das Bindungshormon, dessen Funktion beim Säugling nach dem Stillen für eine intensive Bindung zur Mutter verantwortlich ist und in erster Linie das Gefühl von Geborgenheit erzeugt.
Prolactin sorgt beim Mann nach einem Orgasmus für raschen Schlafeintritt und bei der Frau leitet es nach der Befruchtung die Schwangerschaft ein. Es verhindert einen weiteren Eisprung und bewirkt am Ende der Schwangerschaft die Milchproduktion; daher auch der Name: pro (für) und lactum (lat. Für Milch). Prolactin wurde lange Zeit als Verhütungsmittel (die ‚Pille’) verwendet, bis es durch noch wirksamere Stoffe ersetzt wurde. Es wird auch heute noch von Tierärzten rolligen Katzen oder läufigen Hündinnen gegeben, um den Geschlechtstrieb zu dämpfen und damit das Heulen zu unterbinden.
Dopamin ist schließlich das Hormon, das ein intensives Glücksgefühl hervorruft und ist bekannt als das Glückshormon. Es ist also diese angeborene Eigenschaft von Nervenenden und der Hypophyse, die bereits dem Säugling dienlich ist, welche ich zu meinem Vorteil nutze, um mein Lebensgefühl positiv zu beeinflussen. Der Effekt ist rein biologisch und wohnt jedem Säugetier inne. Hunde, Katzen und fast alle anderen Säugetiere werden total unterwürfig, wenn man ihnen den Brustkorb und die Achseln massiert; sie strecken alle Viere von sich und ergeben sich voll und ganz dem Gefühl der Geborgenheit. Legt man ein Baby auf den Bauch einer großen Hündin, wird sie es wie ihr eigenes Kind umsorgen und schließlich sogar stillen.
Die Macht der Hormone ist stärker als der Geist und bewirkt wahre Wunder. Warum soll man diese Macht nicht zum eigenen Nutzen einsetzen, wenn es nichts weiter kostet als das Gefühl der Liebe zu erleben. Kuscheln schafft Bindung und gibt das Gefühl vollkommener Geborgenheit, was einen schnell eintretenden und sehr erholsamen Schlaf bewirkt, und das verbessert dauerhaft das Lebensgefühl. Wer jeden Tag kuschelt, wird zwar süchtig danach, aber dafür erhält man ein nie gekanntes Gefühl von Geborgenheit und dem geliebt Werden.

Das ist also das Wirkungsprinzip von den peripheren Nervenenden und dem Stammhirn, das beim Kuscheln quasi als Automatismus genutzt werden kann, um Depressionen zu heilen und trübe Tage in schöne zu verwandeln.

Auch das Lächeln stößt diesen Automatismus an. Hier ist es der durch die Verkürzung der Muskeln verursachte Druck unterhalb des Jochbeins, der die Hypophyse stimuliert und die Ausschüttung von Serotonin fördert. Nicht ohne Grund sagt man: „Lachen ist die beste Medizin.” Wer lacht, fühlt sich danach oft wie neu geboren – und das hat seinen Grund in der wundervollen Funktionsweise des Nervensystems, das sich gerne austricksen lässt, weil es einfach unwiderstehlich gut tut.

Es sei aber dringend davor gewarnt, statt der körpereigenen Hormone, solche aus der Apotheke oder dem Internet zu benutzen. Sie werden zwar angeboten und sind auch äußerst wirksam, aber diese künstlichen Hormone haben den Nachteil, dass sie das Hirn überschwemmen und die Rezeptoren blockieren, so dass die körpereigenen Botenstoffe nicht mehr wirken können. Die Folge sind lang anhaltende, tiefe Depressionen, die auch mit Psychopharmaka nur schwer oder gar nicht zu behandeln sind. Nur das, was der Körper selbst produziert, kann er auch sinnvoll verwerten und nach Gebrauch abbauen.

Wenn auch Sie gerne besser leben wollen, dann probieren Sie es einfach mal ganz unbefangen aus und genießen Sie die unglaubliche Wirkung des Kuschelns.

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