Aufklärung mal anders

In den Schulen wird viel zu wenig für die Aufklärung getan. Besonders in Bayern ist Sexualität immer noch ein Thema, über das nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt und allenfalls noch albern gekichert wird. Das liegt daran, dass Bayern überwiegend katholisch ist und die Kirche es nicht duldet, dass über Sex gesprochen wird.

Heute noch ist die Kirche da­gegen, dass Frauen die Pille nehmen, dass Män­ner Kon­dome be­nut­zen und so weiter. Alles was mit der Sexualität zu­sam­men hängt, wird am lieb­sten tot­ge­schwie­gen. Sex ist tabu und dient aus­schließ­lich der Fort­pflan­zung. Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass Men­schen Sex machen, wieso hat er uns den Spaß daran gegeben?
Tatsächlich ist es aber so, dass man in der Jugend seine Sexu­alität entdeckt und natür­lich gerne auspro­bieren will, was es damit auf sich hat. Schnell merkt man, dass das irre viel Spaß macht, und dann will man es immer wieder machen, eben weil es so geil ist. Und die Medien hämmern einem ja auch tagtäg­lich ein, dass sich alles ums Poppen dreht. Dahinter steht die einfache Formel: Wenn du das kaufst, dann kannst du jede Frau abschleppen! In Wirklichkeit ist es aber gar nicht so.
Man wird gezielt getäuscht, nur damit die Industrie ihren Ramsch möglichst teuer verkaufen kann und sich damit eine goldene Nase verdient. Das hört sich viel­leicht radikal an, beschreibt aber exakt, was ich in den vergan­genen Jahren beob­achtet habe.

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Auf der einen Seite steht also die Kirche, die die Aufklärung um jeden Preis verhindern will, auf der anderen Seite die Werbung, die mit Sex Milliarden verdient. Dazwischen steht der Jugend­liche, der sich orientieren will – nein, orientieren muss. Die Eltern sind mit der Aufklärung total über­fordert, und weil sie selbst noch so prüde erzogen wurden, velassen sie sich darauf, dass die Schule ihnen diese lästige Aufgabe abnimmt. Ein Lacher, der immer wieder (nicht nur) in Filmen vorkommt ist, wenn ein Kind in einer Gesell­schaft von Erwach­senen eine Frage zum Thema Sex stellt und keiner der Anwe­senden sich traut, etwas dazu zu sagen oder von Bienen und Vögel­chen anfängt um dann zu erklären, dass der Storch die Kinder bringt...

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Die Lehrer sind genauso über­fordert und zudem sind ihnen die Hände gebunden. Sie dürfen den Aufklä­rungsunter­richt ganz offen­sichtlich nicht so gestalten, dass er den Schülern das nötige Wissen vermit­telt und gleich­zeitig auch Spaß macht. Wie sonst ist es zu erklären, dass der Biologie­unter­richt grund­sätzlich zum Schnar­chen lang­weilig ist? Wie vor hundert Jahren ist es auch heute noch die gängige Meinung der Pädagogen, dass im Unterricht nur der Lehrstoff transportiert werden muss und Spaß nicht erwünscht ist.
Da niemand offen über Sex reden will – oder kann – spricht man entweder gar nicht oder nur hinter vorgehaltener Hand darüber — oder man macht sich lustig darüber. Auch hier machen es uns die Medien wieder vor:
Kein Film und keine Comedy-Show ist gut, wenn es sich nicht irgendwie um anzügliche Themen dreht. Hauptsache ist, dass es schön obszönObszön? – Und obs das zön ist! ist, dann kann man viel Geld damit verdienen. Sex sells!

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Ich will mit diesem Artikel etwas Licht ins Dunkel bringen. Er ist absichtlich in einer lockeren Sprache gehalten, denn kaum einer weiß genau, was zum Beispiel ein Coitus interruptusCoitus interruptus (lat.):
unterbrochener Geschlechtsverkehr;
Der Mann zieht kurz vor dem Samenerguss sein Glied aus der Scheide.
Diese Methode, eine Schwangerschaft zu verhindern ist eine der unsichersten überhaupt. Rund 70% aller ungewollten Schwangerschaften entstehen dadurch.
Mehr dazu weiter unten
ist, oder warum es überhaupt die Lust am Sex gibt. Außerdem will ich die Leser nicht mit irgendwelchen Fremdwörtern langweilen, denn dann macht das Lesen keinen Spaß. Aber nur wenn man Spaß am Lesen hat, macht man sich (vielleicht) auch Gedanken darüber.
Wenn an der einen oder anderen Stelle ein Wort auftaucht, das anzüglich klingt, dann soll das nicht gleich die Zensur auf den Plan rufen, sondern junge Leute in einer Weise ansprechen, wie sie es gewöhnt sind. Wörter wie »geil« waren noch vor vierzig Jahren so verpönt, dass man sie niemals öffentlich ausgesprochen hätte.
Die Zeiten haben sich geändert und auch die Sprache hat sich geändert. Heute gibt es schon Werbespots in denen von »geilen Schlampen« die Rede ist, ganze Comedy-Shows stehen unter dem Motto »Ficken«, – und kein Hahn kräht mehr danach. Vor fünfzig Jahren stand es noch unter Strafe, wenn zwei Männer miteinander Sex hatten, heute dürfen sie sogar schon heiraten, was unser Ex-Außenminister Westerwelle (†) eindrucksvoll bewiesen hat.
Schwul zu sein ist schon fast normal geworden. Nur die Aufklärung ist (beinahe) noch auf dem Stand des neunzehnten Jahrhunderts. Und alles wegen der unverständlichen Haltung des Klerus, der die Sexualität als Teufelswerk darstellt und deren Existenz am liebsten ganz leugnen würde, andererseits aber Kinderschänder in den eigenen Reihen deckt, wie zahlreiche Skandale in den vergangenen Jahren und vor Allem in jüngster Zeit immer wieder beweisen.

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Die großen Irrtümer im Zusammenhang mit Sex


Sex ist zum Vergnügen da

Ein weit verbreiteter Irrtum, denn es ist nämlich genau umgekehrt: Sex macht Spaß, weil er für das Überleben einer Art unverzichtbar ist. Welcher Art?, wirst du dich vielleicht fragen. — Antwort: Jede Pflanzen- und Tierart, einschließlich der Menschheit.
Nur einige wenige Fische oder Weichtiere sowie Bakterien und Viren vermehren sich eingeschlechtlich und haben keinen Sex. Wenn uns das Liebesspiel keinen Spaß machen würde, dann hätten wir kein Verlangen danach, würden folglich keinen Sex machen und uns letztendlich nicht fortpflanzen. Das hätte dann das Aussterben der Menschheit zur Folge.
Deshalb hat es die Natur so eingerichtet, dass es wahnsinnigen Spaß macht. Es gibt überhaupt nur einen Trieb, der noch stärker ist als der Sexualtrieb, und das ist der Hunger. Dass der Sexualtrieb so stark ist, zeigt nur wie wichtig er für das Überleben der Art ist.

An dieser Stelle ein Zitat von Friedrich Schiller aus dem Gedicht „Die Weltweisen”:

Einstweilen, bis den Bau der Welt
Philosophie zusammen hält,
erhält sie das Getriebe
durch Hunger und durch Liebe.

Sex mit Gummi macht keinen Spaß

Das ist ein verbreitetes Vorurteil und so nicht ganz richtig. Man kann auch mit Kondom guten Sex haben. Es kommt immer darauf an, wie man an die Sache rangeht. Wenn es nur darum geht, schnell zur Sache zu kommen, eine schnelle Nummer zu schieben, das Mädchen weiter zu schicken und eine Kerbe am Bettpfosten zu machen, dann ist ein Gummi nur hinderlich. Wenn man sich aber mit einem schönen Vorspiel auf den Akt gut vorbereitet und das Präservativ in die Nummer mit einbaut, dann fühlt sich die Sache schon ganz anders an.

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Sex ohne Gummi ist gar nicht so gefährlich

Früher war das vielleicht einmal so. Man konnte sich zwar einen Tripper (Gonorrhö) einfangen oder die Syphillis holen, aber diese Geschlechtskrankheiten sind heutzutage mit Antibiotika leicht zu heilen. Aber in Zeiten von AIDS ist es eher lebensgefährlich, es ohne Kondom zu treiben. Heutzutage sind bereits Millionen von Menschen weltweit, und hunderttausende in Deutschland mit dem HIV infiziert (und es sind längst nicht mehr nur die Fixer und Schwulen; jeder kann sich anstecken). Das heisst noch lange nicht, dass all diese Infizierten sichtbar krank sind. Das kommt erst im weit fortgeschrittenen Stadium. Das Hinterhältige an AIDS ist, dass man einen Geschlechtspartner infizieren kann, ohne überhaupt zu ahnen, dass man sich selber schon angesteckt hat. Man trägt das Virus in sich, ohne krank zu sein. Auch die Antikörper, mit denen AIDS nachweisbar ist, entwickeln sich erst mehrere Wochen oder Monate nach einer Infektion. Trotzdem kann ein Infizierter bereits nach wenigen Tagen Andere anstecken. Doch AIDS ist nur eine der Gefahren. Die andere Gefahr ist, dass das Mädchen oder die Frau schwanger werden kann.

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Meine Freundin kann nicht schwanger werden, weil sie die Pille nimmt

Wenn man sich ein Kind wünscht – vorausgesetzt, dass man die Verantwortung dafür tragen kann, dann ist es in Ordnung. Aber es passiert auch, wenn man es nicht will. Selbst wenn das Mädchen die »Pille« nimmt, kann es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen, z.B., wenn sie die Pille nicht richtig verträgt oder wenn sie sie nicht absolut regelmäßig einnimmt. Manchmal sagt sie, dass sie die Pille nimmt, obwohl es gar nicht stimmt. Kann sein, aber meine Freundin tut so etwas nicht, könntest du antworten. Aber weißt du das ganz sicher? Will sie dich nicht doch nur ins Bett kriegen? Frauen können hervorragend lügen; mindestens genau so gut wie Männer.
Also nie ohne Gummi, auch wenn es manchmal lästig ist. Viel lästiger ist es, für ein ungewolltes Kind 18 Jahre lang jeden Monat viel Geld zahlen zu müssen oder sich gar den Tod zu holen, weil man sich mit AIDS angesteckt hat!

Das kann mir nicht passieren, weil ich aufpasse

DOCH! Stell dir vor, du bist mit deiner Freundin zusammen, und ihr treibt es miteinander. Ohne Gummi. Es ist total geil. Irgendwann merkst du, dass du gleich kommst, aber es ist viel zu geil um einfach mittendrin aufzuhören. Hast du dir vielleicht schon mal einen runtergeholt und dir vorgenommen, kurz bevor du kommst aufzuhören? Probiere es ruhig einmal aus. Du wirst merken, wie schwer es ist sich zu beherrschen. Wenn du aber in einem Mädchen steckst, dann ist es noch viel schwerer – fast unmöglich. Du sagst, du kannst dich trotzdem beherrschen? Das kann im entscheidenden Moment niemand! Wenn's kommt, dann kommt's. Und dann hast du ganz bestimmt keinen Bock, ihn rauszuziehen, und deine Freundin hat in dem Moment sicher auch keine Lust aufzuhören... Mit dieser Methode (dem so genannten Coitus interruptus, dem unterbrochenen Geschlechtsverkehr) entstehen rund 70% aller ungewollten Schwangerschaften! Ungefähr zwei Drittel aller Versuche, ihn rechtzeitig rauszuziehen gehen daneben und die Frau kriegt die volle Ladung ab. Eine einzige Samenzelle reicht, um schwanger zu werden und in einem »Schuss« sind mehrere Millionen davon.

Dieser Schreiber will mir nur die Lust am Sex verderben

Will ich nicht – ganz und gar nicht! Ich will nur darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, beim Pimpern die nötige Vorsicht nicht zu vergessen. Im Gegenteil: es ist wichtig, in jungen Jahren Erfahrungen zu sammeln. Du sollst dir ruhig deine Hörner abstoßen, solange du die Gelegenheit dazu hast. Später, wenn du einmal verheiratet bist, geht das nicht mehr. Dann will aber vielleicht deine Frau echt guten Sex von dir. Also übe, so lang du noch jung und ungebunden bist, aber pass bloß auf, dass du nicht versehentlich ein Kind zeugst oder dir irgendwelche Krankheiten holst!

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