Füße

Ein Wuderwerk der Technik

Mit diesen Worten hat schon Leonardo da Vinci (*15.4.1452 †2.5.1519) seine Bewunderung über die Konstruktion und die mechanischen Eigenschaften von menschlichen Füßen zum Ausdruck gebracht. Und in der Tat, der menschliche Fuß ist äußerst robust und belastbar, aber dennoch sehr taktilberührungsempfindlich, tastfähig und empfindsam.

Der Fuß des Menschen besteht aus 26 Knochen, Dutzenden von Bändern und Sehnen, sowie ca. 50 Muskeln. Die Füße machen zusammen bereits ein Viertel aller Knochen des menschlichen Körpers aus. All das hat die Natur uns gegeben, damit wir uns auch über große Entfernungen geschmeidig und Energie sparend fortbewegen können. Dies können die Füße aber nur leisten, wenn sie gesund und gut gepflegt sind.
Die Gesundheit der Füße hat weitreichenden Einfluss auf den Körper, das Wohlbefinden und sogar die Persönlichkeit. Ein krankhaft veränderter Fuß verändert den Gang und das kann in der Folge zu Gelenks- und Haltungsschäden führen. Wer auf schmerzenden Füßen stehen muss, fühlt sich unsicher und das hat zur Folge, dass man diese Unsicherheit gegenüber anderen Menschen ausstrahlt. In Verhandlungen ist man so leicht unterlegen und kann sich dies oft nicht einmal erklären. Dass die meisten Menschen ihren Füßen so wenig Beachtung schenken ist schade. Sie laufen lieber den ganzen Tag lang in Schuhen, die meist nicht optimal passen und schädigen damit ihre Gehwerkzeuge auf lange Sicht. Hühneraugen, Schwielen, SchrundenSchrunden sind aufgrund dicker Schwielen aufgeplatzte oder rissige Hautstellen, vorwiegend an den Fersen, aber auch an den Ballen und der großen Zehe und Fußpilz sind nur einige der Erkrankungen, die auf das ständige Tragen von Schuhen zurückzuführen sind.
Auch die so genannte BromhidrosisBromhidrosis (gr.): βρωμοσ (bromos) = „Bockgestank” der Tiere; ιδρωσ (hidros) = „Nässe”, Schweiß. Bei B~ wird das in der Hornhaut enthaltene Keratin zu kurzkettigen Fettsäuren und Aminen abgebaut. Dadurch entsteht ein mitunter extrem unangenehmer Körpergeruch u.a. an den Füßen, unter den Achseln und in der Leistengegend. B~ ist nicht immer ein Zeichen für mangelnde Hygiene. Sie wrid oft durch übermäßige Schweißproduktion verursacht., im Volksmund auch als Käse- oder Stinkfuß bezeichnet, ist eine Folge davon. Die Füße sondern fast immer Schweiß ab, der in den Schuhen das Wachstum von Bakterien begünstigt, die das KeratinKeratin (gr.): κερασ (keras) = Haar: K~e sind der Hauptbestandteil von Säugetierhaaren, Finger- und Zehennägeln. zersetzen und mit ihren Ausscheidungen den üblen Geruch verursachen.
Fußpilz (Tinea pedis oder auch InterdigitalmykoseInterdigitalmykose (gr.-lat.): Zwischenzehenpilz; auch als Tinea pedis (lat.) bezeichnet: Fußpilz) wird ebenfalls durch das Tragen von Schuhen gefördert. Er wird verursacht durch Fadenpilze (Dermatophyten), die Hornsubstanz (also Haut, Haare und Nägel) befallen. Verhindern kann man sein Wachstum dadurch, dass man die Füße und speziell die Zehenzwischenräume trocken hält.

Gesünder ist es also, so viel wie möglich barfuß zu laufen, wann immer dies möglich ist. Zu Hause sollte man grundsätzlich auf Schuhe – auch auf Hausschuhe – verzichten. Wenn z.B. im Winter der Boden zu kalt ist, ist es besser, sich dicke Socken anzuziehen. Es ist übrigens ein Ammenmärchen, dass kalte Füße Erkältungen und andere Krankheiten verursachen. Vielmehr ist es umgekehrt; Durchblutungsstörungen gehen meist mit Erkältungskrankheiten einher und führen ihrerseits zu kalten Füßen und Händen. Es gibt inzwischen Strümpfe mit Gummibeschichtung an den Sohlen, die ein Rutschen auf glatten Flächen zuverlässig verhindern.
Der Vorteil des Barfußlaufens ist, dass die natürliche Funktion und die Beweglichkeit der Füße gefördert und erhalten wird. Schuhe haben meist eine ziemlich steife Sohle, die beim Gehen das Abrollen über die Zehen verhindern. Hier sind besonders die allgegenwärtigen High Heels problematisch, weil praktisch das ganze Körpergewicht auf den Ballen und Zehen ruht. Durch die meist spitze Form der Schuhe werden die Zehen zusammen gedrückt und nach oben abgebogen. hammerzehen.jpg Dadurch versteifen die Zehen auf Dauer und als Folge entstehen orthopädische Fehlstellungen wie Spitz- oder Hammerfüße und der gefürchtete Hallux Valgus. Auch der weit verbreitete Platt- oder Senkfuß ist eine Folge des ständigen Tragens von Schuhen. Durch ein falsch angepasstes Fußbett wird der Halteapparat des Längsgewölbes im Spann dazu »erzogen«, sich ständig zu entspannen und auf dem Fußbett zu ruhen. So erschlafft das Längsgewölbe und die Folge ist ein Plattfuß.
Zu guter Letzt resultieren aus dem übermäßigen Tragen von Schuhen auch noch Haltungsschäden, die in der Folge Rückenprobleme verursachen. Die meisten Schuhe sind zur Erhöhung des Komforts unter den Fersen gut gepolstert. Mit dieser Stoßdämpfung lernt man, ständig hart mit der Ferse aufzutreten. Man gewöhnt sich einen »stampfenden« Gang an, der auf Dauer die Kniegelenke und die Bandscheiben in der Wirbelsäule schädigen kann.

Kinder sollten so viel wie möglich barfuß laufen, weil sich nur so die Füße richtig entwickeln können. In der Kindheit wachsen die Füße ziemlich schnell, was dazu führt, dass die Schuhe bereits nach wenigen Monaten zu eng werden können. Die Zehen bestehen anfangs noch überwiegend aus Knorpeln und ossifizieren im Verlauf der Kindheit nach und nach. Wenn dabei die Zehen dauerhaft gestaucht werden, dann kommt es zu Fehlstellungen und Versteifungen, die im Erwachsenenalter zu schmerzhaften Beschwerden führen.
fussgym.jpg Regelmäßige Fußgymnastik schützt nicht nur vor Fehlstellungen, sondern fördert die Beweglichkeit der Füße. Kinder und auch Erwachsene sollten mehrmals pro Woche für je eine halbe Stunde üben, die Zehen spielerisch zu bewegen, kleine Gegenstände (Bälle, Korken, Becher, Kuscheltiere oder ähnliches) mit den Zehen aufheben, mit den Ballen und Sohlen auf dem Boden umher rollen oder sie in der Luft zu balancieren. Dadurch lernen die Kinder außerdem, auf ihre Füße zu achten und sie nicht nur als die Dinger, auf denen sie laufen zu sehen.

Auch das bewusst tastende Gehen auf verschiedenen Oberflächen wie Teppichen, Holz, Rasen, Moos, Kies, Asphalt etc. hilft, die TaktilitätDie taktile Wahrnehmung wird durch Rezeptoren in der Haut ermöglicht. Es gibt Rezeptoren für Schmerz, Druck, Kälte und Wärme. der Zehen und Sohlen zu entwickeln. Erstaunlicherweise können Füße – ausreichende Übung vorausgesetzt – ebenso feinfühlig und präzise benutzt werden, wie dies mit Händen möglich ist. Menschen, die keine oder verkrüppelte Hände haben wie z.B. die durch ConterganContergan®: Handelsmarke für Thalidomid, ein Schlaf- und Beruhigungsmittel, das schwere Missbildungen an Embryonen verursacht und deshalb in den 1960er Jahren verboten wurde. Geschädigten, können mit ihren Füßen schreiben, mit Messer und Gabel essen und sogar Zigaretten drehen.

Die Oberfläche der Füße ist durchsetzt mit feinen Rezeptoren, die sehr empfindlich auf leichteste Berührungen, Druck, Dehnung, Vibration und Temperaturänderungen reagieren können. Die Füße gehören deshalb zumindest zu den sekundären erogenen Zonen. Am empfindsamsten sind die Zehenbeugen und die Zehenzwischenräume, der Spann und der Bereich unterhalb der Knöchel, sowohl proximalproximal (lat.): zur Körpermitte hin ausgerichtet als auch distaldistal (lat.): nach außen gerichtet. Werden diese Bereiche leicht berührt, kann das je nach Stimmung kitzeln oder auch sexuell erregend wirken, während sanftes Streicheln unter mäßigem Druck sehr entspannend, aber auch erregend wirkt. Der Grund für diese hohe Empfindlichkeit ist darin begründet, dass die Fußsohlen vor scharfen Gegenständen, auf die man tritt, geschützt werden müssen. Wer viel barfuß läuft, gewöhnt sich einen Gang an, der bei jedem Schritt den Boden abtastet und beim Treten auf einen scharfen oder spitzen Gegenstand automatisch die Belastung so verändert, dass man sich nicht verletzt. Dieser Vorgang läuft völlig unbewusst ab; man muss sich nicht darum kümmern.

Abschließend kann man sagen, dass es sich durchaus lohnt, unseren Füßen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, denn sie tragen uns ein Leben lang durch die Welt und stecken auch große Belastungen beinahe klaglos weg. So ist es immer von Vorteil, intensive Fußpflege im Sinne von Barfußlaufen, dem Tragen des richtigen Schuhwerks, Fußgymnastik, Fußbädern und -massagen zu betreiben. Die Füße werden es uns danken, indem sie bis ins hohe Alter schön und leistungsfähig bleiben.

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