Der Schlankheitswahn

Wir leben in einer Zeit der Zivilisationskrankheiten: Übergewicht, Bluthochdruck oder Mangelernährung sind heute an der Tagesordnung der Ärzte und Kliniken. Viele dieser modernen Krankheiten breiten sich schon beinahe seuchenhaft aus, weil die Medien und die Werbung fast nur Menschen zeigen, die (angeblich) unserem Schönheitsideal entsprechen. Man will den Zuschauern damit suggerieren, dass man durch den Konsum der angepriesenen Produkte ebenso schön und erfolgreich wird, wie die Menschen im Werbespot. Das ist natürlich Humbug, aber der Trick funktioniert prächtig.

Wir alle wollen gerne schön und erfolgreich sein. Hinzu kommt, dass die Kleiderdesigner ihre Kreationen nur durch krankhaft schlanke Models präsentieren lassen. Die Supermodels werden damit zum Vorbild für die mondäne Frau von heute. Einige Fernsehserien wie »Germanys Next Topmodel« rufen Millionen von Teenagern auf, sich am Casting zu beteiligen. Dicke Bewerberinnen haben allerdings keine Chance, also müssen die Aspirantinnen auf ihre schlanke Linie achten. Nahezu alle Models sind deshalb stark untergewichtig.
Etwa die Hälfte der Deutschen leidet unter Ernährungsstörungen in irgendeiner Form, die andere Hälfte ernährt sich weitgehend normal.
Einige sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher und stopfen Chips, Schokolade und Gummibärchen in sich hinein und spülen das Ganze mit Bier oder Cola runter. Kein Wunder, dass diese Bevölkerungsgruppe mit echter Adipositas zu kämpfen hat.
Andere hungern ständig, essen jeden Tag nur einen kleinen Becher fettarmen Joghurt und eine Scheibe Knäckebrot – natürlich ohne Belag, trinken nur Mineralwasser oder zuckerfreie Getränke und zählen jede Kalorie, weil sie eine beinahe paranoide Angst davor haben, dick zu werden.
Wieder andere sind eine Mischung aus beidem – sie fressen anfallartig alles Greifbare in sich hinein, und rennen unmittelbar danach zur Toilette, um alles wieder auszukotzen (Der Mediziner nennt dies »Bulimie«).
Von allen selbst auferlegten Geißeln der Menschheit ist der Schlankheitswahn wohl die, welche das Alltagsleben am meisten beeinflusst. In der Werbung buhlen Anbieter von Light-Lebensmitteln um die Gunst der Zuschauerinnen mit dem Versprechen, beim Abnehmen helfen zu können und so zu märchenhafter Schönheit zu verhelfen.
Produkte mit dem Attribut »Light« füllen die Regale im Einzelhandel und verdrängen naturbelassene Produkte mit normalem Fettgehalt nahezu vollständig. Geworben wird mit »der Süße aus Früchten«, »ohne Zucker« und »0,1 % Fett«. Wer gerne auf Geschmack verzichtet, dem seien diese überaus gesunden Lebensmittel durchaus empfohlen. Wer jedoch auf Geschmack nicht verzichten will, der kommt leider um etwas Fett und Zucker nicht herum. Und wie gesund die viel gerühmte »Süße aus Früchten« tatsächlich ist, haben jüngst etliche Studien ans Tageslicht gefördert.

Zunächst aber mal etwas Theorie zu den verschiedenen Zuckersorten: Den ganz normalen Kristallzucker (Raffinade), den man in den Kaffee oder Tee gibt, nennt der Fachmann Saccharose. Das ist ein aus je einem Molekül Glucose (Traubenzucker) und einem Molekül Fructose (Fruchtzucker) aufgebauter Zucker. Im Gegensatz zu reiner Fructose besteht die Saccharose also zur Hälfte aus Traubenzucker (Glucose), und letzterer hält sich nicht lang im Körper, denn er wird zur Energieversorgung des Gehirns verwendet und nicht abgelagert. Fruchtzucker wird jedoch im Körper verbrannt und auch als Fett abgelagert. Wenn die Glucose fehlt, dann erhöht sich die Konzentration von Fructose. Der Körper baut mehr Fett auf und verkehrt das Prädikat »Light« glatt ins Gegenteil. Das haben die Studien mehrerer Ernähungsphysiologen ergeben.

Merke:
Die »Süße aus Früchten« macht doppelt so schnell fett wie normaler Zucker!

Ganz ähnlich verhält es sich übrigens mit den so genannten Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit und Süßstoffen wie dem bekannten Saccharin oder dem Aspartam. Diese Ersatzstoffe haben die unangenehme Nebenwirkung, dass sie dem Körper die Aufnahme von Zucker vorgaukeln. Der Körper reagiert darauf, indem er Insulin produziert, um den Zuckergehalt im Blut zu reduzieren. Im Körper ist aber gar nicht so viel Zucker vorhanden. Das Resultat ist ein viel zu hoher Insulinwert. Abgesehen davon, dass dies einen Heißhunger mit anschließender Fressattacke auslöst, belastet es die Bauchspeicheldrüse und kann auf Dauer zur gefürchteten Diabetes führen.
Ja, unsere leichten und gesunden Lebensmittel sind wirklich sehr gesund – sagt die Werbung.
Die Mediziner haben jedoch festgestellt, dass »Light« auf Dauer krank macht.
Im Übrigen sollte man die Aussagen der Werbung ins Gegenteil verkehren, damit man die Wahrheit erhält.
Wer es sich leisten kann, der sollte besser zu »BIO« greifen. Die meisten Produkte von der Stange (also Billigware aus dem Supermarkt) sind zu Tode verarbeitet worden, bis nichts Natürliches mehr dran ist. Je weniger ein Lebensmittel raffiniert wurde, desto besser kommt der Organismus damit zurecht.
Anorexie im Endstadium Aber zurück zum Thema. Wer erfolgreich ein paar Kilo abgenommen hat, bekommt es nicht selten mit dem so genannten Jojo-Effekt zu tun. Nach einer langen Dürreperiode ist der Körper stark ausgezehrt und verlangt, dass die fehlenden Vitamine und Mineralstoffe aufgefüllt werden. Man isst viel mehr als nötig wäre und nimmt natürlich wieder zu, merkt, dass man wieder zu dick wird und macht die nächste Diät – und erzieht gleichzeitig seinen Körper, die Nahrung besser zu verwerten. So wird man immer fetter.
Wer es jedoch schafft, seine Diät immer weiter fortzuführen, leidet bald unter Mangelerscheinungen. Man magert bis auf die Knochen ab, bekommt brüchige Knochen und Fingernägel. Manche Menschen haben bei einer Größe von 1,75 m nur noch vierzig Kilo. Das ist nur noch Haut und Knochen. Und wer es dann immer weiter übertreibt mit dem Schlankheitswahn, stirbt unter Umständen sogar daran.

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