Drogen, Süchtige und Junkies
oder
Hilfe! Mein Kind nimmt Haschisch!


Sie haben ein Kind im „kritischen Alter” zwischen zehn und sechzehn? Sie befürchten, dass Ihr Kind mit Drogen zu tun bekommt? Sie könnten Recht haben! Wenn Sie nun aber meinen, jetzt ist alles zu spät, dann irren Sie möglicher­weise. Eine fundierte Aufklärung über Auswir­kungen und Sucht­gefahr der verschie­denen Drogen hilft beim Erkennen einer beginnenden Sucht und möglicher­weise bei deren Vermeidung, denn Droge ist nicht gleich Droge und einige sind gefährlich oder sogar tödlich, andere sind vergleichs­weise harmlos und einige machen nicht einmal süchtig. Mit diesem Artikel will ich Ihnen einen Überblick über die verbrei­teten Drogen und die Möglichkeit geben, Sucht­gefahren frühzeitig zu erkennen und richtig zu bewerten.

Im Verlauf meines Lebens habe ich viele Menschen kennen gelernt, die man landläufig als „Asoziale”Asozial sind nur die Dealer, die versuchen, neue Kunden zu gewinnen, indem sie junge Leute von Drogen abhängig machen. bezeichnen würde. Ich habe die allgemeinen Vorurteile immer als das betrachtet, was sie sind, nämlich unbewiesene Behauptungen, deren Wahrheits­gehalt man besser selbst überprüfen sollte. Ich reduziere einen Menschen seit jeher nicht auf ein Attribut wie Rasse, Natio­nalität, Herkunft, Vermögen, Aussehen oder Kleidung, sondern sehe mir die Persönlichkeit an. Daher fiel es mir leicht, mich unvor­einge­nommen mit Obdachlosen und Drogen­abhängigen zu unterhalten. So habe ich sehr viel über Drogen aller Art und vor allem über Sucht­verhalten gelernt.

Haschisch

Auf meinem nunmehr über sechs Dekaden reichenden Lebensweg bin ich, wenn man von Tabak absieht, niemals in eine Suchtfalle getappt. Verantwortlich dafür ist zweifellos meine geliebte Mutter, die mir den rechten Weg auf eine Weise wies, die ich gerne angenommen habe. Sie kannte Drogen aus eigener Erfahrung und wusste, wie sie verhindern sollte, dass ich oder meine Schwester je von irgend­welchen Mitteln abhängig werden würden.
Der Weg der Weisheit war Aufklärung: Sie erzählte einfach, wie sie dazu gekommen war, wie es ihr ergangen war, wie sie sich beim Entzug gefühlt hat und so weiter. Als ich etwa fünfzehn Jahre alt war, ließ sie mich erstmals von einem Joint ziehen. Ich sah sie total verdutzt an. Meine Mutter, die zugege­bener­maßen in vielen Dingen ungewöhnlich offen war, reichte mir höchst persönlich den Joint mit den Worten: Zieh ruhig mal. Das ist gut.. Ich zog – und nach zwanzig Minuten war mir schlecht.
Das ist übrigens ganz normal. Man erwartet unter­bewusst, alle möglichen und unmöglichen Wirkungen und ist deshalb psychisch stark angespannt. Die beruhigende und Blutdruck senkende Wirkung von THCTetrahydrocannabinol ist der psychoaktive Wirkstoff von Marihuana und Haschisch. bewirkt zusammen mit dem reichlich im Körper vorhandenen AdrenalinChemischer Botenstoff bei der Erregungsleitung im sympathischen Nervensystem. A~ bewirkt als Stresshormon eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels, Erweiterung der Bronchien und Pupillen, sowie eine Steigerung des Blutdrucks und der Pulsfrequenz. A~ dient dazu, sehr schnell große Energiemengen zur Verfügung zu stellen und so den Körper auf eine Flucht oder einen Kampf, aber auch auf die Anstrengungen beim Sexualakt vorzubereiten. einen leichten Schock­zustand, und dadurch wird einem dann übel.
Die sonstigen Auswirkungen des Joints waren beim besten Willen nicht auszu­machen. Klar – ich wusste damals auch nicht wie dieses THC wirkt bzw. was es bewirkt. Beim zweiten Mal ging ich entspannter an die Sache heran, weil mir klar geworden war, dass ich keine Wunder zu erwarten hatte. Und siehe da: ich bemerkte eine leichte Erhöhung der Aufmerks­amkeit für meine Gedanken. Ich war plötzlich in der Lage, jede Menge Details in meiner Umgebung nicht nur zu sehen, sondern auch bewusst wahrzu­nehmen. Mein Gehirn sagte mir gewisser­maßen, dass es viel leistungs­fähiger war als ich dachte.

Ist Haschisch eine Einstiegsdroge?

Leider ja. Unter den derzei­tigen gesetz­lichen Rahmen­bedin­gungen im Bezug auf Betäu­bungs­mittel im Allge­meinen und Haschisch / Marihuana im Spe­ziel­len, ist an einen für die Konsu­menten gefahr­losen Kontakt mit der Droge nicht zu denken. Ich meine damit beson­ders den Umstand, dass Hanf immer noch den harten Drogen gleich­gesetzt und der Verkauf ­krimi­nalisiert wird. So sind Konsu­menten gezwungen, sich ihre Ration auf dem ille­galen Markt, also in der Drogen­szene zu besorgen.

Die Drogenszene

Dort trifft man allerhand seltsame, aber auch interes­sante Leute. Die meisten von ihnen sind heroin­abhängig und treiben sich auf der „scene” herum, um möglichst gut infor­miert zu sein, wer was hat und was es kostet, etc. Diese Leute sind auf zweierlei Weise gefähr­lich. Viele von ihnen haben lang­jährige Drogen­erfah­rungen und nehmen inzwi­schen alles, was nur irgendwie die Sinne verwirrt, ob schädlich oder nicht. Man bezeichnet diese Leute als „polytoxikomanischpolytoxikomanisch (gr.): von vielen Giften besessen”. Ob Heroin, Kokain, Schlaf­tabletten, Alkohol, oder Speed, alles wird „eingebaut”, ohne nach Neben­wirkungen und Risiken zu fragen. Wer doch fragt, wird mit unzu­reichendem Pseudo-Wissen abgespeist oder als Anfänger ver­spottet. Eine ideale Umge­bung für Neu­gierige und labile Jugend­liche, um blind in die Sucht­falle zu tappen. Das ist die eine Gefahr, und die andere ist die, dass Poly­toxiker immer gierig auf der Suche nach Geld und aufgrund der unbe­rechen­baren Drogen­cock­tails fast perma­nent unzu­rechnungs­fähig sind. Wer sich nicht absichert, indem er sich mit den Mächtigen der Szene sehen lässt oder eine Waffe trägt, läuft ständig Gefahr, abgezockt oder ausge­raubt zu werden. Auf dem Drogen­markt treiben sich aber natur­gemäß auch viele krimi­nelle Ele­mente herum, die mit mög­lichst gerin­gem Einsatz mög­lichst viel Geld verdienen wollen und selbst keine Drogen nehmen. Sie strecken ihre Ware mit allen möglichen und unmög­lichen Mitteln, um mehr Gewinn zu machen. Beim Hasch ebenso wie bei Kokain oder Heroin. Dass diese Streck­mittel oft sehr gesund­heits­schädlich sind, interes­siert weder Dealer noch Konsu­menten. Haupt­sache prall, ist die Devise.

So oder ähnlich beginnen Tausende von Drogenkarrieren

Es ist auf der Drogenszene an der Tages­ordnung, dass jemand, der nur etwas zu Kiffen will, auch Heroin ange­boten bekommt. Und wenn der Dealer dann mal kein Haschisch hat, dann bietet er – meist kostenlos – Heroin an und der „verzweifelte” Kunde nimmt es natür­lich gerne an, weil er inzwi­schen auf der Szene gelernt hat, dass dieses Zeug ganz schön begehrt und teuer ist. So etwas muss man ja annehmen, wenn es schon umsonst ange­boten wird... Und das Zeug macht unwahr­schein­lich prall, selbst wenn man es in einer Ziga­rette raucht. Am nächsten Tag dann wieder dasselbe. Kein Hasch, nur Pulver, aber wieder gratis, und das gestern hat ja auch ganz gut getörnt. Das geht so lange, bis der Dealer sicher ist, dass sein Kunde inzwi­schen so weit ist. Dann kostet es aller­dings etwas, nämlich den üblichen Markt­preis. Der Kunde hat keine Wahl (zumindest glaubt er das, weil sich bereits die ersten Entzugs­erschei­nungen höchst unan­genehm bemerkbar machen) und bezahlt. Fortan ist er Stamm­kunde und heroin­süchtig. Und wen der „Affe” treibt, der ist grund­sätzlich nicht weit davon entfernt, sich den nächsten Schuss auch mit Gewalt zu finan­zieren. Wäre Haschisch frei ver­käuflich, dann hätten sich Dealer und Konsu­ment nie getroffen und der Kiffer wäre beim Hanf geblieben.

Könnten Kiffer ihr Haschisch in der Apo­theke oder einem lizen­sierten Laden kaufen, dann hätte das nur Vorteile:

In jüngster Zeit hat sich einiges getan, was die schritt­weise Lega­lisie­rung betrifft:
In Colorado (USA) ist der rezept­freie Erwerb und der Besitz von Marihuana seit dem 1. Januar 2014 ganz legal. Es gibt einige Regeln, die von den Konsu­menten und den Händlern einge­halten werden müssen. So bleibt der Konsum in der Öffent­lich­keit weiter­hin verboten und der Erwerb ist pro Tag für Bürger von Colorado auf eine Unze (28 Gramm), für Käufer aus anderen Ländern auf ¼ Unze (ca. 7 Gramm) beschränkt. Der Händler muss eine Lizenz zum Verkauf von Cannabis haben. Derzeit sind rund 30 Shops lizenziert – und die freuen sich über einen ausge­sprochen schwung­haften Handel.

Sind Marihuana und Haschisch gefährlich?

Auf diese Frage kann ich nicht eindeutig mit Ja oder Nein antworten. Dem Wochenendkiffer, der am Samstag mal einen durchzieht und für den Rest der Woche seiner Arbeit nachgeht und nichts raucht, kann eigentlich nichts passieren. Gefährdet ist, wer raucht, um „cool” zu sein. Und süchtig ist, wer ohne Rauch nicht einschlafen kann und möglichst viel kifft, um sich möglichst „dicht” zu machen.
Es steht fest, dass Kiffen Lust auf „Mehr” macht. Die Entspannung, in Kombination mit gedanklichen QuantensprüngenEine kritische Betrachtung des Begriffs Quantensprung und seiner Verwendung, die einem viel Amüsement bereiten, will der Berauschte im Allgemeinen intensiver wahrnehmen und deshalb raucht er gleich noch einen. Wenn sich daraufhin keine Steigerung des „High”-Gefühls einstellt, dann schiebt das der Kiffer auf unzureichende Dosierung – und raucht noch einen... Dann wird er träge und zum Schluss schläft er ein.
Das ist die Gefahr beim Konsum von Haschisch oder Marihuana. Um die erwünschte halluzinogene Wirkung zu erzielen, genügen bei ausreichender Qualität sehr kleine Mengen, die für einen Erwachsenen Menschen im Bereich um 50 Milligramm liegen. Eine Erhöhung der Dosis hat nur sehr selten eine Steigerung des „High” zur Folge. Trotzdem glaubt der Konsument eine Steigerung der Wirkung zu spüren und er hat sogar Recht damit. Was er fühlt, ist aber vergleichbar mit den Folgen eines Schlags auf den Kopf, nur ohne Schmerz. Eine leichte Verwirrung des Gleichgewichtssinns ist bereits ein sicheres Anzeichen für eine Überdosis. Und Hunderttausende von Kiffern machen den selben Fehler. Sie rauchen sinnlos in sich hinein und machen sich nur „dicht”. Das ist typisches Suchtverhalten und unbedingt schädlich, und zwar weniger für die Gesundheit als für das soziale Umfeld.

Ein Joint am Abend ist besser als eine Flasche Wein

Eines habe ich in über 30 Jahren über Haschisch gelernt, das ich keinem jungen Kiffer vorenthalten möchte: Haschisch ist ein Mittel zur Entspannung, und nur dafür gut. Wer arbeitet, studiert oder zur Schule geht, der sollte sich unbedingt darauf beschränken, nur am Wochenende mal einen durchzuziehen, denn unter der Woche braucht man einen klaren Kopf, und den hat man nicht, wenn man am Abend zuvor oder gar morgens gekifft hat!
Man kann den Hanf in sehr kleinen Mengen einsetzen und erhält trotzdem noch fast die volle Wirkung. Richtig dosiert, kann Haschisch eine echte Bereicherung für die Lebensqualität sein. Wer an Einschlafstörungen leidet, sollte eine halbe Stunde vor dem zu Bett Gehen vielleicht eine Tasse Marihuana-Tee trinken. Ein erholsamer Schlaf ist so gut wie sicher.
Wer Musik hören, lesen oder Fernsehen will, kann dies mit einem Joint möglicherweise besser genießen, als mit einer oder zwei Flaschen Bier, weil seine Wahrnehmung nicht wie beim Alkohol gestört wird. Es besteht lediglich die Gefahr des Einschlafens vor dem Fernseher.

Achtung! Ich spreche hier ausdrücklich von einem Joint.

Wer abends noch zu aufgedreht ist um einzuschlafen und rund 20 bis 50 Milligramm Haschisch raucht um zu entspannen und leichter einzuschlafen, der gebraucht es wie eine Medizin. Wer diese Einschlafhilfe aber täglich braucht, sollte sich vielleicht besser mit einem Arzt über eine Behandlung der Schlafstörung unterhalten als jeden Abend mehr und mehr zu rauchen, um einschlafen zu können.
Und wer es mit dem Genuss von Haschisch übertreibt, wird müde und träge und hat zu nichts mehr Lust. Wer alle möglichen Aktivitäten von einem auf den anderen und dann auf den folgenden Tag verschiebt, sich nur noch um Rauchen, Essen und Trinken sowie möglichst passive Unterhaltung wie Fernsehen, Videospiel oder Musik kümmert und mehr als ein halbes Gramm Hasch pro Tag verbraucht, während sich in der Wohnung schmutziges Geschirr und leere Pizzakartons stapeln, der betreibt ganz eindeutig Drogenmissbrauch und sollte unbedingt mal über eine mindestens zweiwöchige Pause vom Kiffen nachdenken!

Ist Haschisch eine Droge?

Viele sagen, Haschisch sei keine Droge. Um den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu prüfen, müssen wir uns zunächst mal fragen, was überhaupt der Begriff »Droge« bedeutet.
Meyers Lexikon definiert sie als »Präparate pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ursprungs, die als Heilmittel, Stimulanzien oder Gewürze Verwendung finden ...«.
Also: Haschisch und Marihuana sind Präparate pflanzlichen Ursprungs. Als Stimulans wird die Hanfpflanze weltweit verwendet, als Gewürz wurde sie bis zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts benutzt und als Heilmittel hat sich Hanf besonders in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erworben.
Haschisch ist also sehr wohl eine Droge im eigentlichen Sinne des Wortes, ebenso wie Kamille, Thymian, Pfeffer und Salz etc., aber auch Aspirin, Digitalis oder Strychnin. Als Arzneimittel kann THC gegen viele Krankheiten und Unannehmlichkeiten eingesetzt werden. Es ist sogar im Gespräch, hyperaktive Kinder mit Marihuana-Tee zu behandeln und Versuche haben die Erwartungen voll bestätigt. Auch Versuche an Krebs- und sogar AIDS-Patienten wurden gemacht und zeigten aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung des im Cannabis enthaltenen Cannabidiols bisher ungeahnte Erfolge. Eine Behandlung ist aber aufgrund der rechtlichen Situation nur unter großen Schwierigkeiten möglich.
Bleibt noch zu klären, ob Haschisch süchtig macht. Die Ärzte sind sich nicht einig darüber: Die Mediziner sagen »Nein«, die Psychologen sagen »Ja«. — Und beide haben Recht.
Tatsächlich erzeugt Haschisch keine schwere körperliche Abhängigkeit. Entzugserscheinungen sind mit einem leichten Kaffeerausch vergleichbar und beschränken sich darauf, dass der Konsument bis zu zwei Tage lang über Einschlafstörungen und allgemeine Gereiztheit klagt. Eine weitere Entzugserscheinung ist, dass der Konsument nach Absetzen der Droge aktiver wird; dies wird oft als positiv und gelegentllich als Motivation zur Ausdehnung der Pause empfunden.
Die Psychische Komponente ist diejenige, die dem Konsumenten das Aufhören schwer macht. Man will weiterhin kiffen, weil es so angenehm ist, stonedstoned(engl. sl.):
»versteinert«, betäubt; unter der Wirkung von Drogen (hauptsächl. Cannabis) stehend.
Oft synonym gebraucht für „high” im Vergleich dazu aber eher „niedergeschlagen”.
zu sein, und weil es im Übrigen keine schlimmen Nebenwirkungen hat.
Zugegeben: Das Gefühl, das man bekommt, wenn man nach längerer Abstinenz wieder etwas raucht, ist unbezahlbar. Aber dieses Gefühl stellt sich nur dann ein, wenn das Hirn zuvor weitgehend frei von THC ist. Wenn man bereits „high” ist, dann ist der Effekt kaum noch wahrzunehmen und jeder weitere Joint schlicht verschwendet. Anmerkung...Aus genau diesem Grund ist es auch schwer bis unmöglich, zwei Sorten Haschisch oder Marihuana direkt zu vergleichen, indem man sie nacheinander raucht. Wer es schafft, die Zeiten zwischen den Joints lang genug zu halten, der hat deutlich mehr davon, weil er erstens weniger verbraucht und zweitens, weil sich die schädlichen Nebenwirkungen kaum bemerkbar machen.
Wie?Schädliche Nebenwirkungen?
Sagte ich nicht gerade noch, dass es keine schlimmen Nebenwirkungen gibt?
Doch. Schädlich schon – aber nicht schlimm:
Eine Nebenwirkung, die jedoch meist noch beabsichtigt ist, ist eine gewisse Benommenheit, genauer gesagt, eine leichte Verwirrtheit bei höheren Dosierungen. Schädlich sind Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, die sich nach längerem Konsum großer Mengen einstellen – und natürlich eine gewisse Antriebslosigkeit, die verhindert, dass sich der Konsument um anstehende Aufgaben kümmert.
Wirklich schädlich ist Cannabis aber für Jugendliche!
Es behindert nachweislich die Entwicklung von Gedächtnis und sprachlichen Fertigkeiten, in besonderem Maße die Wortfindung; manchmal auch die Grammatik. Unabhängig vom Bildungsstand und dem vorhandenen Vokabular fällt es den durch frühen Cannabiskonsum Geschädigten im Erwachsenenalter oft schwer, die richtigen (treffenden) Wörter zu finden; sie drücken sich unpräzise aus und stammeln oft »wirres Zeug«.

In vinum veritas

Dieses römische Sprichwort heißt: „Im Wein ist die Wahrheit”, und beschreibt die Eigenschaft des Alkohols, die Hemmungen beseitigt und die Zunge lockert. Schon mancher Mörder hat im Suff mit seiner Tat geprahlt. Der lockeren Zunge folgt eine schwere Zunge und danach wird auch der Rest immer schwerer...
Zwischen einem leichten Schwips und dem DeliriumDelirium (lat.): Irresein;
gemeint ist das bei Alkoholmissbrauch und -entzug auftretende D~ Tremens, ein organisches Psychosyndrom, das sich in erster Linie durch Störungen des Bewusstseins äußert. Betroffen sind meist die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung. Dies reicht oft bis zu Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und Wahnvorstellungen, begleitet von Unruhe und Aggressivität. Weitere Symptome sind vegetative Beschwerden wie starkes Schwitzen, Bluthochdruck und erhöhter Puls- und Atemfrequenz. Das D~ ist ein potenziell lebensgefährlicher Zustand, der eine sofortige klinische Notfallbehandlung erfordert.
liegen ungeahnte Welten des körperlichen Verfalls und des sozialen Abstiegs bis hin zum Leben auf der Straße.
Und keine davon ist es wert, erforscht zu werden!
Wer einmal in der Woche zum Essen einen Schoppen Wein trinkt oder (nicht „und”) zu einem Jubiläum mit einem Glas Sekt anstößt, hat sicher kein Problem damit. Wer dagegen jede passende oder unpassende Gelegenheit als Grund für einen Drink sieht, der ist möglicherweise schon süchtig oder auf dem Weg dort hin, ohne es zu wissen.

Alkohol und die Auswirkungen

Alkohol ist gut zum Reinigen, Konservieren und als Brennstoff; im menschlichen Körper hat er meiner Meinung nach nichts zu suchen und sollte nicht als Genussmittel, sondern eher als Nervengift, zusammen mit Strychnin und Arsen eingestuft werden. Zu diesem Urteil komme ich, nachdem mir im Verlauf der Jahrzehnte viele Alkoholiker begegnet sind und ich selbst (aus Solidarität) beinahe abhängig geworden wäre. Dass ich in diesem Zusammenhang das Wort „Nervengift” gebrauche, mag vielleicht zunächst überraschen, doch bei näherer Betrachtung kann man nur zu dem Schluss kommen, dass diese Bezeichnung ziemlich genau beschreibt, was Alkohol im menschlichen Körper bewirkt. Ein Nervengift ist dadurch gekennzeichnet, dass es zu Veränderungen und Ausfällen im zentralen Nervensystem führt, die bei entsprechend hoher Dosierung Koma oder den Tod zur Folge haben. Genau dies trifft auf Alkohol zu. Mehr dazu weiter unten im Absatz über Strychninüber die verblüffende Ähnlichkeit der Vergiftungserscheinungen von Alkohol und Strychnin.

Ist Alkohol gefährlich?

Akute Auswirkungen
Zu dieser Frage gibt es nur eine passende Antwort: »Eindeutig ja«. Alkohol lähmt die komplexen geistigen Fähigkeiten genauso wie die vegetativenvegetativ (lat.): die Lebensfunktionen betreffend.
Dazu gehören Herztätigkeit, Kreislauffunktionen und die Atmung sowie Funktion und Stoffwechsel der inneren Organe.
vegetatives Nervensystem: Bereich im Stammhirn, der u.a. die Atmung und die Kreislauffunktionen sowie Hunger und Durst steuert.
Funktionen. Je höher die geistige Leistung, desto früher wird sie vom Alkohol gestört. Zuerst schwindet die Fähigkeit, die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen. Dann folgen bereits erste Sprechstörungen, zunächst noch ganz unauffällig. Man wird unbeschwert und das Verlangen nach mehr von diesem Zustand macht sich breit. Alles geht einem noch ziemlich locker von der Hand und man fühlt sich, als könne man Höchstleistungen vollbringen. In Wirklichkeit sind bereits die Wahrnehmung und die Reaktion stark beeinträchtigt. Überhaupt wird das Analysieren und Bewerten von Situationen mit zunehmendem Pegel immer schwieriger. So verwundert es kaum, dass man einem Alkoholisierten sofort den Rausch ansieht, dieser aber fest behauptet, nichts zu merken.

Die Suchtgefahr und die Gesundheit
Was den Alkoholismus gefährlich macht, ist die Tatsache, dass das Entstehen der Sucht nicht bemerkt wird und dass die Krankheit eine Einbahnstraße ist. Wer einmal ein Problem mit (und ohne) Alkohol hatte, wird immer ein Problem damit haben. Zigtausende von Trinkern, die Jahre oder Jahrzehnte lang »trocken« waren und eines Tages wegen eines Schlucks Bier rückfällig wurden, beweisen das. Wie bei jeder Sucht ist es üblich, dass bei regelmäßigem Konsum und auch nach einem misslungenen Entzug die Dosis des Suchtmittels erhöht wird – und das wird dem Organismus auf Dauer zu viel.
Zuerst vergrößert sich die Leber, dann bildet sich eine ZirrhoseEine Leberzirrhose ist eine Vernarbung und Schrumpfung der Leber durch Wuncherungen des Bindehewebes, die schließlich zum Versagen des Organs führt., die in vielen Fällen den Tod zur Folge hat. Aber auch andere Organe werden durch ständiges Trinken geschädigt. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die für die Versorgung des Körpers mit Insulin zuständig ist, leidet ebenso unter dem Alkoholkonsum wie das Gehirn. Die Pankreas stellt die Insulinproduktion auf Sparmodus um und der Körper beginnt, den Alkohol als Energiequelle zu nutzen. Bei Nervenzellen sind sowohl die Zellen selbst, als auch die AxoneAxone sind die bisweilen mehrere Dezimeter langen Fortsätze an Nervenzellen, die zur Signalleitung verwendet werden.
Diese werden durch eine so genannte Myelinscheide vor äußeren Einflüssen geschützt.
Das ist eine Art Fettgewebe und das ist in Alkohol löslich. Wenn die Axone offen liegen, sind sie Stoffen ausgesetzt, die ihnen – oft auch dauerhaften – Schaden zufügen. Durch defekte Axone treten Wahrnehmungsstörungen und Lähmungen auf.
gefährdet.
Man sagt, dass das Gehirn durch einen Vollrausch etwa 30 000 Nervenzellen verliert. Das hört sich nach viel an doch das ist es gar nicht, denn das Hirn hat etwa 100 Milliarden Nervenzellen. Das reicht (rein rechnerisch) für 3,3 Millionen Vollräusche. Ein starker Trinker könnte also ohne Weiteres 10 000 bis 15 000 Jahre saufen, bis er sein ganzes Gehirn abgetötet hat. — Das ist natürlich reine Theorie. In der Praxis machen sich die ersten dauerhaften Ausfallerscheinungen im Gehirn bereits nach wenigen Wochen bemerkbar, weil bei den komplexen Verknüpfungen im Gehirn bereits einzelne Ausfälle zum Verlust eines Gedankens oder Faktums führen können. Auf diese Weise gehen Erinnerungen und erlernte Inhalte verloren, obwohl sie größtenteils noch intakt wären, aber durch beschädigte Verknüpfungen nicht mehr zugängllich sind. Je länger das Hirn mit Alkohol bombardiert wird, desto größer wird das Risiko an Demenz zu erkranken.

Heroin, Codein und andere Mohnerzeugnisse

Heroin, der wahrhaftige Teufel in Gestalt eines hellbraunen Pulvers, wurde im späten 19. Jahrhundert aus Morphium hergestellt und aufgrund seiner Hustenreiz stillenden Wirkung zunächst als Hustenmittel eingeführt. Als die Suchtgefahr bekannt wurde, ging man dazu über, Heroin in nahezu allen Ländern auch für den medizinischen Einsatz zu verbieten.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Aus medizinischer Sicht ist heute kein Fall denkbar, der den Einsatz von Heroin rechtfertigen würde. Der einzige Grund, dass es immer noch produziert wird ist, dass sich, entgegen aller Verbote, eine Menge Menschen daran bereichern können. So lange es Süchtige gibt, wird es einen Schwarzmarkt für Heroin geben und so lange es einen Markt gibt, wird es Süchtige geben. Was aus medizinischer Sicht nur unnötig ist, erweist sich in sozialer Hinsicht als Monster.
Eine typische Heroinkarriere beginnt fast immer ganz harmlos für den Konsumenten mit dem oft zitierten Klischee: Meist sind es junge, unerfahrene Kiffer, die bei ihrer „ConnectionConnection (engl.): Verbindung; Connection nennen viele Drogenkonsumenten umgangssprachlich ihren Händler (Dealer), der ihnen die Drogen verkauft.” kein Haschisch bekommen und statt dessen beschwatzt werden, dieses Pulver zu probieren. Der erste Schuss ist kostenlos und reißt den Jungen total vom Hocker. Das Gefühl ist mit alltäglichen Begriffen nicht zu beschreiben und ungefähr das Geilste, was ein Mensch erleben kann. Vergessen ist der Gedanke an Kiffen, denn dieses Zeug ist der absolute Hammer. Doch diesen Hammer erlebt man genau ein einziges Mal im Leben, nämlich beim ersten Mal. Danach jagt man diesem Phantom des ultimativen Kicks hinterher und ehe man sich versieht ist man süchtig.

Der Entzug
Die Entzugserscheinungen sind erschreckend: Zeitweise heftiges Zittern am ganzen Körper, begleitet von Krämpfen, Schmerzen in allen Gelenken und Schweißausbrüchen. Man muss sich übergeben – nein; man kotzt sich den Magen leer und wenn nichts mehr drin ist, würgt man weiter. So, wie vorne, so auch hinten. Heftiger Durchfall gehört ebenfalls zu den Entzugs­erscheinungen. An Schlaf ist überhaupt nicht zu denken, und sollte man doch kurz in einen Dämmerzustand abtauchen, dann reißt einen garantiert ein fiebriger Alptraum aus der Agonie. Jedes dieser Symptome ist einzeln keineswegs bedrohlich, aber die Summe der Eindrücke lässt den Süchtigen allen Ernstes glauben, dass er nun sterben müsse, wenn er keinen Schuss bekommt. Er rennt zu seinem Dealer und gibt ihm zu verstehen, dass er unbedingt einen Schuss braucht, doch dieser und alle weiteren kosten viel Geld — und der Dealer hat einen neuen Kunden, der ihm Geld bringt. Und möglicherweise einen neuen Subunternehmer, der für ihn kleine Einheiten, so genannte Plomben verkauft. Für den erzielten Gewinn bekommt er dann Heroin.
Dies ist zwar in der Tat ein Klischee, gleicht jedoch vielen der Geschichten, die mir zahlreiche Fixer erzählt haben.
Einige berichteten, dass sie beim Verkaufen immer Verlust gemacht hatten und in eine böse Zwickmühle gerieten. Sie begannen, Kollegen und Kunden zu übervorteilen oder schlicht zu betrügen, was ihnen gefährliche Feinde einbrachte. Sie konnten sich auf der Scene nicht mehr sehen lassen, waren aber gezwungen, das Geld für den nächsten Schuss zu besorgen. Was blieb, war die viel zitierte Beschaffungskriminalität. Man klaute im Supermarkt Schnaps und verhökerte ihn irgendwo, klaute dies und das, alles was Geld brachte oder was Geld zu bringen schien. Schließlich wurden aus den Diebstählen Überfälle und irgendwann wurden sie verhaftet.
Dann kam der kalte Entzug, der Horrortrip schlechthin. Wer Glück hatte, landete auf der Krankenstation und wurde wenigstens mit Schmerztabletten versorgt, die aber kaum wirkten. Wie auch immer – selbst der schlimmste Entzug ist irgendwann einmal vorbei. Das Dumme ist nur: Wer im Gefängnis den Entzug macht, wird nur selten daraus schlau. Über 90 % aller Fixer, die aus der Haft entlassen werden, gehen noch am selben Tag zu ihrem Dealer um sich wieder in den Sumpf zu begeben. Meiner Meinung nach ist das ungefähr das Dümmste, was einem nach einer Haft mit erfolgreichem Heroinentzug einfallen kann.
Der »fachgerechte« Entzug von Heroin umfasst neben der Behandlung der unerträglichen körperlichen Symptome vor allem die psychische Komponente. Der Süchtige muss mühsam lernen, dass er ohne die Droge viel besser leben kann und dass seine »Freunde« – besser gesagt: Drogenkumpane – keine wirklichen Freunde sind, wenn sie versuchen, ihn wieder zum Konsum der Droge zu verführen. Ziel ist es also, dem Leben eine neue Perspektive zu geben und sich mit Dingen zu beschäftigen, die die Gedanken von der Sucht und dem ganzen Drumherum ablenken.
Für einen erträglichen Entzug von langjährigem Heroinkonsum genügt es in aller Regel, dem Süchtigen für eine oder maximal zwei Wochen eine täglich geringere Dosis von Codein, Methadon oder Polamidon zu verabreichen, die gerade eben ausreicht, um den »Affen« zu unterdrücken. Die gängige Praxis führt einem jedoch in erschreckender Weise vor Augen, dass sich manche Ärzte am Leid ihrer Patienten zu bereichern versuchen, indem sie ihren »Kunden« über mehrere Jahre hinweg Ersatzdrogen verschreiben. Das kann nur damit erklärt werden, dass es diese asozialen Elemente auf das Geld abgesehen haben, statt zu versuchen, tatsächlich Leid zu vermindern, wie sie es einst mit ihrem Hippokratischen Eid beschworen haben. Schade, dass solche Ärzte nicht die im Eid erwähnte Strafe der Blindheit ereilt.

Strychnin

Strychnin ist kein Suchtmittel der scene, doch es sei hier trotzdem kurz angerissen, was es bewirkt, weil es in eindrucksvoller Weise demonstriert, wie gefährlich Alkohol tatsächlich ist. Es folgt ein Auszug aus einer medizinischen Studie mit sechs Versuchspersonen:
»Die Probanden wurden zunächst gesprächig, redeten teilweise über Dinge, die sie im nüchternen Zustand nicht ansprechen würden. Auch sehr tief gehende Diskussionen waren in diesem Stadium zu beobachten und wurden meist als sehr fruchtbar empfunden. Die Aussprache wurde zunehmend undeutlich. Es machten sich bald erste Ausfallerscheinungen bei der Koordination komplexer Bewegungen bemerkbar. Bei fortschreitender Vergiftung wurden die Probanden unangenehm laut und aufdringlich. Man johlte und tanzte auf den Tischen. Sexuelle Übergriffe waren zu beobachten. Die Vergifteten hatten eine gestörte Wahrnehmung und waren nicht in der Lage zu beurteilen, wie sie auf ihre Umwelt wirkten. Bei weiterer Erhöhung der Dosis nahmen auch die Ausfälle zu. Die Testpersonen verloren den Gleichgewichtssinn und torkelten oder krabbelten auf allen Vieren....«

Bei diesem Text handelt es sich um einen Auszug aus dem Bericht zu einem klinisch kontrollierten Experiment mit Strychnin und nicht, wie man meinen könnte, mit Alkohol. Die Wirkungen ähneln sich derart, dass selbst für einen Arzt der Unterschied nicht sofort ersichtlich ist. Eine Blutprobe und das Fehlen einer Fahne beweisen, dass es sich um Strychnin handelt. (– So viel zur Frage, ob Alkohol gefährlich ist...)
In höheren Dosierungen treten aufgrund einer starken Erregung des Rückenmarks heftige Reflexbewegungen und Krämpfe schon bei geringsten Reizen auf. Dieses Phänomen, man nennt es umgangssprachlich Shakesshake: engl.; schütteln, wird des öfteren bei Fixern beobachtet, die sich schlechtes Zeug, also mit Strychnin versetztes Heroin gespritzt haben. Eine Überdosis endet mit einer Lähmung des Atemzentrums, die zum Tode führt.
Dieses giftige Alkaloid wurde in der Medizin früher als Anregungsmittel und als Gegenmittel bei Barbituratvergiftung verwendet. Barbiturate sind Beruhigungs- und Schlafmittel wie Valium, dessen Wirkstoff Diazepam heißt. Bezeichnenderweise wird Heroin manchmal mit Strychnin gestreckt, weil das billiger ist als Heroin. Wenn man bedenkt, dass viele Junkies alle Arten von Rauschmitteln nehmen, nach dem Motto: Hauptsache, es macht prall., also auch Barbiturate (Schlafmittel), dann fällt auf, dass der Dealer gleich zweimal davon profitiert. Sie versetzen ihr Heroin mit billigem Strychnin, das selbst auch ziemlich prall macht und machen so schon mal einen Gewinn. Diejenigen, die Barbiturate nehmen, spüren diese nicht mehr so stark, wollen also mehr davon nehmen. Natürlich werden sie auch mit Dias, Flunis und den beliebten Rohypnol von ihrem Dealer versorgt, der damit nochmal Gewinn macht.

Kokain

Kokain (Erythroxylin) ist eine z. T. chemisch hergestellte Droge aus dem Extrakt des Cocastrauchs (botanische Bezeichnung: Erythroxylum coca), der in Südamerika (Bolivien und Peru) heimisch ist und heute auch in Sri Lanka und Java angebaut wird. Es wird üblicherweise in chemisch raffinierter Form als Kokainhydrochlorid in den Handel gebracht.
Die Einnahme erfolgt durch Schnupfen, seltener durch intravenöse Injektion oder – noch seltener – durch Rauchen. Die Droge wirkt auf das vegetative Nervensystemvegetatives Nervensystem (lat.):
Bereich im Stammhirn, der u.a. die Herztätigkeit, die Atmung und die Kreislauffunktionen sowie Hunger und Durst steuert.
, indem es Puls und Blutdruck erhöht, sowie Hunger und Appetit unterdrückt. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird gesteigert, begleitet von einem euphorischen Hochgefühl. Obwohl die Droge lokal betäubend wirkt, werden die Sinne (Gehör, Augen, Geruchssinn etc.) deutlich empfindlicher. Die langfristige Einnahme bringt Realitätsverlust, Größenwahn und totale Gleichgültigkeit mit sich, die bisweilen in Rücksichtslosigkeit und Despotismus ausartet.
Der typische Konsument von Kokain ist immer hektisch, kann alles und hat eine phänomenale Ausdauer in allem, was Kondition erfordert. Er ist aus Gewohnheit gut gekleidet, weil er es sich leisten kann und bevorzugt wegen der wahnsinnig gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit höchst komplizierte Musik. In seiner Sammlung findet man Werke von Richard Strauss, Robert Schumann, Johann Sebastian Bach, Franz Liszt und natürlich von Sergej Rachmaninov.
Wenn das Pulver in nahezu unbegrenzter Menge verfügbar ist, dann endet der Rausch nicht, bis der Körper wegen der Auszehrung zusammenbricht. Das Einzige, was einen Kokser dazu bringen kann, mit dem Koksen für heute aufzuhören, ist dass ihm der Stoff ausgeht.
Auch wieder ein Klischee, doch auch hier habe ich übereinstimmende Beobachtungen gemacht. Nicht selten wurde mir berichtet, dass sich zwei gute Freunde, die sich den Abend mit einer größeren Menge Koks versüßen wollten, um den letzten »Hit« geprügelt hatten, was nicht selten dazu führte, dass keiner zum Zuge kam, weil sie im Kampf das weiße Pulver verschüttet hatten.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten: Kokain macht euphorisch und gierig. Gierig auf Rauchen, auf Trinken, auf Reize aller Art, auf Sex – und auf mehr Koks …und noch mehr davon. Bezeichnend ist eine Hochstimmung, die sich kurz nach der Einnahme einstellt. Die Sinne werden höchst empfänglich, selbst in totaler Stille hörte ich noch allerlei Geräusche, die mein Körper machte, bis hin zum Rauschen der Muskeln beim Anspannen. Wenn man etwas zu viel erwischt hat, dann übergibt man sich schon mal, aber das ist irgendwie sehr befreiend und man fühlt sich danach wieder wie neu. So etwas habe ich selbst nur einmal erlebt.
Kokain zählt zu den harten Drogen. Allen harten Drogen gemeinsam ist ein hohes Suchtpotential und die Tatsache, dass man bei zu hoher Dosierung in Lebensgefahr gerät. So ist das auch bei Kokain. Eine Überdosis führt in der Regel zum Kreislaufzusammenbruch, der bei fehlender oder falscher Behandlung tödlich enden kann. Entzugserscheinungen sind starke Depressionen und allgemeines Unwohlsein, manchmal begleitet von heftigem, in Anfällen auftretendem Schüttelfrost, den gefürchteten Shakesshake: engl.; schütteln. Mit starkem Kaffee kann man die Symptome lindern und so den Entzug entschärfen. Wie auch bei Cannabis, ist der entscheidende Suchtfaktor weniger körperlicher, sondern eher psychischer Natur. Es bildet sich aber auch ein starkes Verlangen nach diesem Stoff, der so angenehm bitter schmeckt und bisweilen ein leichtes Aroma von Benzin hat. Gerade weil Kokain so euphorisierend wirkt, sehnt man sich danach, wieder diesen höchst angenehmen Rausch erleben zu können.

LSD, Meskalin

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit LSD und dessen Verwandten gemacht, doch was ich aus zahlreichen Erfahrungsberichten kenne, ähnelt auf frappierende Weise jenen Erfahrungen, die ich mit Lösungsmitteln und Butangas gesammelt habe. LSD wird aus Lysergsäure gewonnen, einem Bestandteil des Mutterkornpilzes (biologischer Name: claviceps) der auf Roggen gedeiht. Es verursacht starke Bewusstseinsänderungen wie verändertes Raum- und Zeitempfinden, traumähnliche Zustände, ein Gefühl von Allmacht, aber auch Depressionen und Paranoia. Wie die Droge wirkt, hängt in erster Linie von der Persönlichkeit des Konsumenten ab. Aufgrund der Bewusstseinsänderung und gestörter Selbstkontrolle kommt es bei Konsumenten immer wieder zu schweren Unfällen, beispielsweise, weil man glaubt, fliegen zu können.

Extasy

Extasy ist eine so genannte Designerdroge, weil sie von den Herstellern auf einen bestimmten Bewusstseinszustand getrimmt wird. XTC, wie es auch abgekürzt wird, erzeugt eine Wirkung, die mit einer Mischung aus Kokain- und LSD-Rausch vergleichbar ist. So wird auch der XTC-Konsument euphorisch und hyperaktiv, wie bei Kokain, aber auch die allgemeine Stimmung wird dadurch aufgeheitert. Extasy ist eine reine Partydroge, die eingenommen wird, um Stunden lang exstatisch tanzen zu können. Die größte akute Gefahr besteht darin, dass der Konsument zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt und austrocknet. Die langfristige Gefahr besteht darin, dass das zentrale Nervensystem unwiderruflich geschädigt wird. Wer also zu viel auf E-Teil ist, der schadet seinem Hirn sogar noch stärker als ein Trinker, der täglich einen Vollrausch hat.

Crack

Crack ist ebenfalls eine synthetische Designerdroge und wird aus Kokain hergestellt. Es ist nur etwa tausendmal gefährlicher als Alkohol, Kokain und Heroin zusammen, weil man nach dem ersten Konsum bereits süchtig wird. Der Rausch ist mit dem von Kokain vergleichbar, jedoch ungleich stärker ausgeprägt, und führt meist dazu, dass der Konsument extrem gewaltbereit wird. Entsprechend krasser wirkt sich die Beschaffungskriminalität aus. Auch der Entzug von Crack ist viel schwieriger als der von Heroin. Crack ist in Amerika eine ernste Gefahr für Jugendliche, doch glücklicherweise konnte sich diese Droge in Europa nicht durchsetzen und ist hierzulande kaum anzutreffen.

Lösungsmittel und Gas

Dazu gehören Brenn- und Treibgase, sowie Lösungsmittel wie Verdünner, Trichloräthylen (kurz Tri genannt; ein Entfettungsmittel, das in der Industrie verwendet wird), Vulkanisationsflüssigkeit oder Benzin. All diesen Stoffen ist gemeinsam, dass sie ungesättigte, und deshalb sehr reaktionsfreudige Kohlenwasserstoffe, genauer gesagt, Alkohole und Alkene sind. Die Wirkung ist ähnlich wie bei LSD, jedoch nicht so stark ausgeprägt und von wesentlich kürzerer Dauer. Ein Lösungsmittelrausch dauert meist nicht länger als fünfzehn Minuten an. Die Gase bzw. Dämpfe wirken stark halluzinogen und sind an sich relativ harmlos. Die eigentliche Gefahr liegt in der Art des Konsums. Gase wie TreibgasIn der Regel wird als Treibgas in Sprayflaschen Propan oder eine Mischung aus Butan und Propan verwendet. oder Feuerzeuggas werden meist direkt aus der Flasche inhaliert. Man setzt an, drückt das Ventil nieder und zieht das Gas ein. Natürlich strömt das Gas langsam aus und deshalb muss man schon ziemlich lang saugen, um die Lunge voll zu bekommen. (Dies soll keine Anleitung sein, es zeigt nur die übliche Vorgehensweise) Der Rausch beginnt bereits Sekunden nach Beginn der Inhalation, so dass man am Ende des Zuges bereits die volle Wirkung verspürt, und die ist zunächst sehr angenehm. Man atmet also aus und beginnt mit dem nächsten Zug. Der Konsument vergisst nicht selten, zwischendurch Luft zu atmen und bekommt so zu wenig Sauerstoff. Meist rettet ihn der glückliche Umstand, dass er ohnmächtig wird und kein Gas mehr einatmet. Viele Jugendliche sind deshalb beim gemeinschaftlichen Einatmen von Gas bereits ums Leben gekommen.
Bei Lösungsmitteln und Benzin besteht die größte Gefahr ebenfalls in der Erstickung, weil meist die Flüssigkeit in eine Plastiktüte gegeben wird, die man sich vor Mund und Nase hält. Man atmet schnell ein und aus; dabei bekommt man aber kaum Frischluft.

Bio-Drogen

Der letzte Schrei sind derzeit die so genannten Biodrogen. Das sind Kräuter oder Früchte aus dem heimischen Garten. Dazu gehören z.B. der Fliegenpilz, die Tollkirsche oder der Salbei. Diese Pflanzen sind den Älteren als sehr giftig bekannt und seit jeher tabu. Kein Mensch sollte auf die Idee kommen, Salbei zu rauchen, Tollkirschen zu essen oder Fliegenpilzsuppe zu trinken, es sei denn, er hätte vor, sich umzubringen. Diese neuen Partydrogen sind extrem gefährlich!!! Niemand kennt den Wirkstoffgehalt oder die genaue Wirkung und niemand kümmert sich um die Gefahren einer Überdosierung. Im Ernstfall werden sie dann allein gelassen und sind Todeskandidaten.

So viel zu den Eigenschaften und Wirkungen der mir bekannten Drogen. Es gibt noch weitere, wie Phencyclidin (PCP oder Angel dust) und Methamphetamin (Crystal Meth), doch darüber habe ich keine authentischen Informationen. Allen genannten Drogen sind folgende Merkmale gemeinsam:


Zusammenfassend kann ich nur vor jeder Art von Rauschmitteln warnen. Egal ob Haschisch, Alkohol, LSD, Kokain, Heroin oder all die anderen Mittel, die das Bewusstsein verändern, alle verändern bereits nach kurzer Zeit die Persönlichkeit nachhaltig; und das meist nicht zum Positiven.
Sie behindern die kognitivenkognitiv (lat.): das Denken betreffend Fähigkeiten und die geistige sowie die seelische Entwicklung. Deshalb ist es gerade in der Jugend und AdoleszenzAdoleszenz (lat.): der letzte Abschnitt des Jugendalters zwischen Pubertät und Erwachsenenalter sehr schädlich, Drogen zu konsumieren. Das trifft auf Haschisch ebenso zu. Die Mediziner sind sich einig darüber, dass Cannabis die Entwicklung der sprachlichen Fertigkeiten erheblich stört, was dazu führt, dass man im Erwachsenenalter oft massive Schwierigkeiten hat, Worte zu finden. Man sucht nach einem passenden Wort, um einen Gedanken auszudrücken und es fällt einem erst nach längerem Überlegen ein. Auch die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis entwickeln sich nur langsam. Die Folge sind schlechte Leistungen in Schule oder Studium.

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Artikel erstellt im Juli 2008
redigiert und ergänzt im September 2020
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