Diese Seite wendet sich ausschließlich an Leser, die wenigstens mit den grundlegenden Begriffen der Elektrotechnik bzw. Elektronik vertraut sind. Wenn Sie einen Violet Wand reparieren wollen, dann sollten Sie schon eine Ahnung von dem haben, was Sie da machen...
Es sei eindringlich davor gewarnt, ohne entsprechende Vorkenntnisse den Versuch zu unternehmen, einen defekten Hochspannungsgenerator zu reparieren.
Wer hier einen Fehler macht, kann damit sich und andere in lebensbedrohliche Gefahr bringen.
Viele alte Geräte funktionieren zwar noch halbwegs, d.h. sie surren noch beim Einschalten, aber sie liefern keine Hochspannung mehr und die Elektroden bleiben dunkel.
Das ist dann der Fall, dass man selbst Hand anlegen muss. Das Gute daran ist, dass fast alle Geräte aus der »guten alten Zeit« noch so gebaut sind, dass man sie selber reparieren kann.
Heute ist das ja nicht mehr so; die marktführenden Hersteller von Fernsehern, Smartphones und allerlei anderen Kleingeräten zeigen das in eindrucksvoller Weise:
Man kauft einen Fernseher (oder ein Smartphone) und wenn er (es) nach zwei Jahren – pünktlich zum Ende der Garantiezeit – seinen Dienst quittiert, muss man feststellen, dass man nicht einmal das Gerät öffnen kann, ohne es komplett zu zerstören. Außerdem lohnt eine Reparatur ohnehin nicht mehr, weil man ein neueres Gerät mit besseren Leistungsmerkmalen für ebenso viel Geld bekommt, wie die Reparatur kosten würde.
Natürlich ist das Kalkül:
Der Verbraucher soll möglichst schnell etwas Neues kaufen, denn die Hersteller wollen ja auf lange Sicht immer mehr Profit machen – zwar zu Lasten der Ressourcen unseres Planeten, aber das interessiert die Industriemagnaten herzlich wenig…
Empfehlung:
Es gibt ein interessantes Buch über dieses Phänomen und darüber, wie man trotzdem defekte Geräte wieder zum Laufen bringen kann; gewissermaßen ein Appell, der Wegwerfgesellschaft den Rücken zu kehren. Es heißt Die Kultur der Reparatur und ist von Prof. Wolfgang M. Heckl, dem Generaldirektor des Deutschen Museums in München.
So viel zur „eingebauten Obsoleszenz”, wie man dieses moderne Phänomen nennt.
Anders also bei antiken Geräten: sie wurden für eine lange Lebensdauer gebaut. Meist lassen sich die Geräte mit einem einfachen Schraubendreher öffnen. Wenn das Innenleben frei liegt, kann man meist schon den Wagner'schen Hammer erkennen. Oft ist an ihm eine Stellschraube, mit der sich der Abstand bzw. die Federvorspannung einstellen lässt. Aber das eigentliche Problem liegt an den Kontakten. Sie sind meist oberflächlich verbrannt und oxidiert. Mit einem kleinen Stück Schleifpapier der Körnung 400 oder 600 (im Autoschrauber-Markt für einen Euro pro Bogen erhältlich), einmal zwischen den Kontakten durchgezogen, sind diese oft wieder wie neu.
Hier ist vorsichtiges (will sagen: feinfühliges) Vorgehen von Vorteil, denn viele der alten Bauteile sind im Lauf der Jahrzehnte brüchig geworden und vertragen keine großen mechanischen Belastungen mehr. Und wenn einmal eine Halterung oder eine Metallfeder abgebrochen ist, dann wird die Reparatur leicht zur Sisyphusarbeit.
Wie bereits erwähnt, ist in den meisten Fällen der Kondensator nicht mehr brauchbar und muss ausgetauscht werden. Die alten Kondensatoren gibt es heute natürlich nicht mehr zu kaufen, aber zum Glück gibt es eine breite Auswahl an brauchbarem Ersatz.
Für wenig Geld werden so genannte MKP- oder MKT-Kondensatoren angeboten und die eignen sich wegen ihrer hohen Spannungsfestigkeit bestens für unseren Zweck. Das sind Kunststoff-Folienkondensatoren mit so genanntem »Selbstheilungs-Effekt«. Das bedeutet, dass ein eventuell auftretender Kurzschluss zwischen den Folien durch die Spannungsspitzen aus der Spule „durchgebrannt” werden und der Kondensator damit wieder funktionsfähig wird.
Die Kapazität sollte etwa 220 nF (Nanofarad) betragen. Das Bild rechts zeigt eine Variante für stehende Montage, es gibt aber auch Kondensatoren mit axialen Anschlüssen. Die fügen sich evtl. besser in den vorhandenen Platz ein. Oft wird die Kapazität mit 0,22 μF angegeben, was aber exakt 220 nF entspricht. Wichtig ist die Spannungsfestigkeit. Hier gibt es Ausführungen für 63 oder 100 Volt, die sind aber für Violet Wands zu schwach. Wir brauchen Kondensatoren, die für 630V=/400V~, das heißt 630 V Gleichspannung und 400 V Wechselspannung ausgelegt sind. Die kosten im Elektronikfachhandel oft weniger als 1 €.
Sollte aber die Erregerspule des Wagner'schen Hammers oder die Sekundärspule des Tesla-Trafos eine Unterbrechung haben, dann gibt es meist keine Hoffnung mehr für das Gerät. Da hilft dann nur noch Improvisieren und das ist wirklich nur etwas für sehr erfahrene Elektronik-Bastler. Vielleicht kann man sich ja mit einem Relais behelfen. Der versierte Tüftler weiß, was ich meine...
Nachdem das Innenleben überarbeitet ist, sollten Sie noch die Zuleitungen für die Elektroden auf brüchige Isolierung oder/und Kurzschlüsse überprüfen und gegebenenfalls austauschen; gleiches gilt für das Netzkabel. Wenn dann alles überholt und das Gerät wieder zusammengebaut ist, sollte Ihr Hochspannungsgenerator wieder wie neu (oder »besser wie neu«) und für die nächsten Jahrzehnte fit sein.
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