Spannung, Frequenzbereich und Wellenform

Gleichstrom

In einigen (meiner Meinung nach subversiven) Anleitungen zum Elektrosex wird erwähnt, dass Gleichstrom zur erotischen Elektrostimulation geeignet sei. Ich teile diese Ansicht keineswegs. Ganz im Gegenteil, Gleichstrom fühlt sich unangenehm an, ist gefährlich und kann unter Umständen sogar zu massiven Gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, vor allem wenn er falsch angewendet wird. Die Stimulation mit Gleichstrom gehört in die Hand eines qualifizierten Mediziners!
Gleichstrom hat mehrere Eigenschaften, die ihn für eine Verwendung zur erotischen Elektrostimulation unbrauchbar erscheinen lassen. Dies sind im einzelnen:

Zelluläre Elektrolyse

Elektrolyse ist die chemische Zerlegung von Stoffen, die Salze, Säuren oder Basen enthalten (aus solchen Stoffen bestehen unsere Zellen) durch elektrischen Strom. Die in diesen Stoffen enthaltenen Ionen werden durch die Wirkung des Stroms, je nach Potential, zu den Elektroden gezogen, weil sich ungleiche Ladungen anziehen. Die positiv geladenen Kationen wandern zum Minuspol, die negativ geladenen Anionen zum Pluspol.
Durch Einwirken des elektrischen Stroms in nur einer Flussrichtung kann es zur Denaturierung von Eiweißmolekülen in den Zellen kommen. Dadurch werden die Zellmembranen zerstört und das Gewebe irreparabel geschädigt. Sogar Vergiftungen können die Folge sein.

Molekulare Elektrolyse

Ein weiteres Phänomen, welches bei der Verwendung von Gleichstrom am und im Körper auftritt, ist ebenso gefährlich. Bei Gleichstrom wird durch die Elektrolyse das Material der Elektroden zersetzt.
Was beim galvanischen Veredeln von Oberflächen (z.B. Vergolden oder Verchromen) nützlich ist, kann im menschlichen Körper zu gefährlichen Veränderungen führen. Aus den Elektroden werden Ionen herausgelöst und diese lagern sich als Metallsalze im Körpergewebe ein. Das führt schließlich zur Vergiftung der betroffenen Zellen, die dadurch absterben. Sowohl durch die zelluläre, als auch durch die molekulare Elektrolyse kommt es in der Folge zu Nekrosen.

Andere unerwünschte Wirkungen

In der Praxis hat sich gezeigt, dass Gleichspannungen und Wechselspannungen mit sehr niedrigen Frequenzen, bereits bei kleineren Stromstärken schmerzhaft werden. Je niedriger die Grundfrequenz, desto stärker macht sich an den Kontaktstellen ein brennendes Gefühl bemerkbar. Dies ist keineswegs erregend, sondern ziemlich unangenehm.
Durch die elektrolytische Wirkung von Gleichstrom treten an der Anode Koagulation (Blutgerinnung) und an der Kathode Kolliquation (Blutverdünnung) auf. Diese können in der Folge zu Nekrosen führen.

Von der Verwendung von Gleichstrom zur erotischen Elektrostimulation muss ich deshalb dringend abraten.

Gleichstrom in der Medizin

In der Hand eines Arztes kann Gleichstrom jedoch von großem Nutzen für den Patienten sein. Aus therapeutischer Sicht kann es in bestimmten Fällen durchaus erforderlich sein, erkrankte Körperpartien mit exakt dosierten Energiemengen von Gleichstrom zu behandeln. Gleichstrom kann zur Heilung führen, wo andere Methoden wie z.B. Medikamente versagen oder im Hinblick auf Nebenwirkungen nicht angezeigt sind. So wirkt er durch Anregung der Koagulation an der Anode auch förderlich auf die Wundheilung ein.
Gerade bei Schmerzpatienten mit Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz), Arthrose oder Neuralgischen Beschwerden erweist sich die Gleichstromtherapie als wirksame Alternative zu chemischen Präparaten. Auch bei multipler Sklerose, Morbus Parkinson oder bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall wird sie erfolgreich angewendet. In der kosmetischen Medizin wird Gleichstrom u. a. mit sehr gutem Erfolg zur dauerhaften Haarentfernung eingesetzt.

Zur Beachtung:
Verwenden Sie die hier gegebenen Informationen nicht als Grundlage für Selbstdiagnosen oder -therapien.
Gesundheitsbezogene Entscheidungen sollten Sie grundsätzlich vorher mit Ihrem Arzt besprechen. Dieses Kompendium dient der Information über den sachgerechten Gebrauch von elektrischem Strom und bezieht sich ausschließlich auf die erotische Elektrostimulation. Eine medizinische Anwendung der hier beschriebenen Techniken und Verfahren ist grundsätzlich nicht vorgesehen.


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