GEGSOFT Wissen
Die Bildungs-Seiten von GEGSOFT

Fotografieren – Tipps für bessere Fotos

Wenn man z.B. als Sammler einen Katalog machen möchte, dann will man auch schöne Bilder der einzelnen Objekte wie einem alten Radio, einer Vase oder einer Uhr haben. In solchen Fällen wird normalerweise das Smartphone gezückt und drauf los geknipst. – Und wenn dabei ein brauchbares Bild heraus kommt, dann ist das purer Zufall. Gute Fotos erfordern etwas Know-How und eine passende Ausrüstung. Hier finden Sie ein paar Tipps, die Ihnen zu guten Bildern verhelfen können.

Die richtige Kamera

Wenn Sie nur mal eben ein Selfie oder ein Bild vom Urlaubsstrand machen wollen, sollte ein Smartphone neuerer Bauart völlig ausreichen. Hier sind die Anforderungen an Schärfe, richtige Ausleuchtung und Detailtreue nicht so hoch. Wenn Sie aber z.B. Uhren, alte Radiogeräte oder Vasen sammeln und Ihre Sammlung in einem Album präsentieren wollen, dann muss eine vernünftige Kamera her. Eine Kompaktkamera der mittleren bis oberen PreisklasseEtwa 250 bis 600 Euro sollten für eine gute Kamera eingeplant werden. oder eine Bridgekamera der Mittelklasse sollte es schon sein. Billige KamerasGeräte unter 150 Euro sind schöne Spielzeuge, aber keine vernünftigen Kameras. haben oft Schwächen bei der Randschärfe und Auflösung. Oft werden sehr kleine, billige Bildsensoren verbaut, die bei schwachen Lichtverhältnissen Probleme machen. Man kann zwar die ISO-ZahlISO ist ein Maß für die Lichtempfindlichkeit eines Films oder eines Bildsensors. hoch stellen, aber je höher diese ist, desto mehr RauschenRauschen hat seinen Grund in der thermischen Mo­lekularbewegung und der kosmischen Hintergrund­strahlung und ist ein unvermeid­licher Störfaktor, mit dem sich Wissenschaftler und Techniker vieler Dis­ziplinen herumschlagen müssen. hat man im Bild. Dreht man sie herunter, hat man so lange Belichtungszeiten, dass auch der Bildstabilisator nichts mehr gegen das Verwackeln ausrichten kann.

Über Lichtempfindlichkeit und Rauschen

Bei (fast) allen digitalen Kameras lässt sich die ISO-Zahl einstellen. Gute Kameras reichen von 80 bis 1600 ISO, die etwas besseren (mit großen und rauscharmen Sensoren) gehen oft sogar bis 6400, 12800 oder noch höher und die Besten von ihnen machen damit auch noch erstaunlich saubere Bilder.

Je höher die ISO-Zahl eingestellt ist, desto stärker tritt das Rauschen in Erscheinung. Das hat seinen Grund darin, dass das Signal vom Bildsensor höher verstärkt wird und deshalb nicht nur das auftreffende Licht, sondern auch das Rauschen höher verstärkt wird.

Kameras mit besonders lichtstarken Objektiven reichen weiter herunter, etwa bis 50 oder niedriger. Sogar eine Schneelandschaft in der Mittagssonne kann man so noch mit Verschlusszeiten von etwa 1/500 Sek. fotografieren. Bei manchen Kameras ist schon bei 1/1000 s Schluss, Highspeed-Kameras können mit Verschlusszeiten bis 1/40.000 s gestochen scharfe Bilder von springenden Wassertropfen oder dem Zieleinlauf beim Trabrennen machen.

Bei analogen Fotokameras gibt es diese Einstellung übrigens auch, aber diese ist auf den jeweils eingelegten Film festgelegt und dient der Kalibrierung des Belichtungsmessers. Man muss also beim Filmkauf schon entscheiden, was man damit fotografieren will. Filme mit höheren Empfindlichkeiten haben eine gröbere „Körnung”, was dem Rauschen entspricht und auch den gleichen optischen Effekt verursacht wie bei Digitalkameras.

Reporter wählen gerne sehr hohe Empfindlichkeiten, weil damit auch bei schwachem Licht noch kurze Verschlusszeiten möglich sind.

Rauschen Jede Temperaturerhöhung des Bildsensors verstärkt das Rauschen. Gute Kühlung während des Betriebs kann das Rauschen sichtbar verringern.
Wenn es sehr warm ist, sollten Sie die Kamera immer ausschalten, wenn Sie gerade nicht gebraucht wird und erst zum Belichten einschalten. Dass die Kamera im Schatten kühler bleibt, versteht sich von selbst.

Grundsätzlich sollte für hohe Detailtreue und geringes Rauschen die niedrigste ISO-Zahl gewählt werden, bei der unter den gegebenen Lichtverhältnissen noch Belichtungszeiten unter 1/30 Sek. für verwackelungsfreie Bilder möglich sind.

Megapixel-Manie

Es ist übrigens ein Irrglaube, dass eine hohe Megapixel-Zahl ein Garant für gute Bilder ist. Eine Bridgekamera mit gutem Objektiv und 12 Megapixel Auflösung macht oft bessere Bilder als eine Kompaktkamera mit 20 MP und eine Kompaktkamera mit 8 MP liefert manchmal auch noch bessere Bilder als eine Handy-Kamera mit 20 MP. Der Grund liegt in der Größe des Bildsensors.

Handy-Kameras

In der Werbung hört man immer wieder Rekordverdächtige Zahlen, wenn die Auflösung der Handy-Kameras beworben wird. Dabei werden die Handys immer flacher und damit verringert sich die nutzbare Brennweite. Aufgrund der kleineren Bildfläche muss der Bildsensor ebenfalls sehr klein sein.
Das Problem dabei ist, dass kleine Bildsensoren mit hohen Auflösungen bereits heute nah an die Grenzen des physikalisch Machbaren reichen und schon kleinste Fertigungstoleranzen zu fehlerhaften Bildsensoren führen können. Das macht sie wegen einer hohen Ausschussrate übermäßig teuer.

Über Bildsensoren und ihre Auflösung
Je größer der Sensor, desto feinere Details kann er abbilden. Der Hintergrund ist Folgender:
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Brennweite eines Objektivs und der nutzbaren Fläche des Films oder Bildsensors.

Je größer der Bildsensor, desto länger die Brennweite des Objektivs. Daraus resultiert aber auch ein größerer Objektiv­durchmesser und mit einem größeren Objektiv sammelt man mehr Licht ein. Mit der Sensorfläche steigt also die tatsächlich erzielbare Auflösung der Abbildung.

Ein kleiner Sensor braucht ein Objektiv mit sehr kurzer Brennweite, damit der Bildausschnitt auf dem Sensor Platz hat. Wegen der starken Lichtbrechung kommt es zu chromatischer Aberrationchromatische Aberration (lat.): farbliche Abweichung
Licht unterschiedlicher Wellenlänge (also Farbe) wird von der Linse unterschiedlich stark gebrochen. Dadurch entstehen an Konturen und Kontrastgrenzen Farbschatten, die auf einer Seite rötlich oder gelblich, auf der anderen Seite grünlich oder bläulich erscheinen und so zusätzliche Unschärfe ins Bild bringen.
, was unschöne Farbränder erzeugt. Das Objektiv ist sehr klein und deshalb wirken sich bereits sehr geringe Fertigungstoleranzen vergleichsweise stark aus und das führt zu Ungenauigkeiten in der BildgeometrieDiese Ungenauigkeiten äußern sich in gekrümmten Linien in der Nähe der Ränder und Unschärfe in den Ecken.. – Kleine Objektive sind qualitativ minderwertig. – Die Hellig­keits­unter­schiede müssen näher zusam­men rücken und je näher sie zusammen liegen, umso größer ist die Wahrscheinlich­keit, dass sie einander überstrahlen. Die Bildpunkte des Sensors sind nämlich nicht vollkommen schwarz, sondern reflektieren einen kleinen Teil des auftreffenden Lichts. Diese Reflektionen können seitlich abgestrahlt werden und so auch einen benachbarten Punkt des Sensors beleuchten. Eine unscharfe Abbildung ist die Folge.

Ein großer Sensor braucht ein Objektiv mit längerer Brennweite und das erzeugt ein größeres Bild. Helligkeitsunterschiede liegen weiter auseinander. Weil die Bildpunkte weiter auseinander liegen, werden die Helligkeits­unter­schiede viel feiner aufgelöst und es entsteht ein schärferes Bild, und das sogar mit weniger Bildpunkten.

Wenn man alle Nachteile kleiner Objektive betrachtet, kommt man zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass man entweder etwas mehr in eine vernünftige Kamera mit ausreichend großem Beldsensor investieren oder seine Ansprüche an die Bildqualität herunter schrauben muss.

Spieglein, Spieglein…
Wer ernsthaft in die höheren Weihen der Fotografie einsteigen will, wird über kurz oder lang nicht um die Anschaffung einer DSLRDSLR (engl.):
digital single-lens reflex; digital, Einzelobjektiv, Reflex – digitale Spiegelreflexkamera
herum kommen. Mit Spiegel­reflex­kameras mit Wechsel­objektiven und mit ausge­feilter Beleuchtung arbeiten die Profis, und was dabei heraus kommen kann, – wenn man weiß, was man tut – sieht man Tag für Tag in Hochglanzkatalogen und an den Werbefotos in Magazinen. Der Unterschied besteht in erster Linie im Format des Bildsensors (wie sollte es anders sein?). Wo in einer Kompaktkamera der Bildsensor vielleicht 6 × 4 mm misst, hat eine DSLR 36 × 24 mm; das ist die 36-fache Fläche. So zeigt eine DSLR noch Details, die der Kompaktkamera verborgen bleiben, weil die bei schwachen Lichtverhältnissen meist nur verrauschte, körnige Bilder liefert, auf denen Details verschwimmen oder im Rauschen untergehen.

Für unsere Zwecke reicht aber eine gute Kompakt- oder Bridgekamera völlig aus, wenn wir auf gute Lichtverhältnisse achten.

Stativ

Freihändig zu Fotografieren ist gut für bewegte Motive und Landschaften bei Tageslicht oder auch für Schnappschüsse im Urlaub. Wichtig ist hier eine ausreichende Beleuchtung, damit die Bilder nicht verwackelt oder verrauscht werden.
Für unbewegte Motive ist ein Stativ von Vorteil, unentbehrlich ist es für Zoom-Aufnahmen aus größerer Entfernung, für Nahaufnahmen kleiner Objekte und bei schwacher Beleuchtung. Mit einem Stativ kann man den Bildausschnitt exakt ausrichten, Entfernung, Zoom und Belichtungsparameter einstellen, alles nochmal kontrollieren und dann in Ruhe auslösen. So gelingen scharfe Aufnahmen, die auch Details sehr fein zeigen.
Es gibt Stative in vielen Bauformen und Größen. Für eine Kompaktkamera reicht ein kleineres Stativ, für eine Bridge- oder Spiegelreflexkamera muss es schon etwas stabiler sein, sonst besteht die Gefahr, dass die Kamera im Moment des Auslösens verwackelt.

Zeitauslöser Um Verwackeln sicher zu verhindern, kann man den Zeitauslöser mit der kurzen Verzögerung (2 oder 3 Sekunden, je nach Kamera) benutzen. Im Moment des Auslösens hat man seine Hände nicht an Kamera oder Stativ und die Kamera bleibt in ihrer Ausrichtung völlig stabil.

Bildstabilisierung Wenn die optische Bildstabilisierung aktiviert ist, kann es vorkommen, dass diese eine Bewegung erkennt und korrigiert, obwohl keine da ist. Die Folge ist ein geringfügig unscharfes Bild. Um das zu vermeiden, sollte die Bildstabilisierung für Stativaufnahmen grundsätzlich abgeschaltet werden, weil sie auf dem Stativ ohnehin überflüssig ist und manchmal Probleme macht.

Hintergrund und Licht

Gerade bei Fotos, die der Dokumentation eines Artikels dienen kann der Hintergrund indirekt den erzielbaren Preis beeinflussen. Für dokumentarische Bilder empfehle ich deshalb einen einfarbigen, möglichst unbunten oder nur leicht getönten Hintergrund, damit nichts vom Motiv ablenkt und die Farben unverfälscht bleiben. Weiß ist bei Artikeln mit feinen hervor stehenden Strukturen ungünstig, weil der helle Hintergrund die feinen Details überstrahlt. Ein kontrastreicher Hintergrund lässt die Umrisse des Objekts nicht so gut erkennen und kann den Autofokus irritieren, so dass die Schärfe auf dem Hintergrund liegt und das Objekt unscharf erscheint.

Wer öfter solche Bilder machen will, sollte darüber nachdenken, sich eine Fotoecke einzurichten. Ein vorzugsweise hellgraues Bettlaken in die Ecke spannen, einen Tisch in die Ecke stellen und auf diesen ein zweites Laken in der gleichen Farbe legen. Das ergibt einen völlig gleichmäßigen Hintergrund, der für nahezu alle Objekte geeignet ist. Zwei oder drei helle LED-Scheinwerfer, die in die Ecke, etwas oberhalb des Objekts strahlen, leuchten die Szene gleichmäßig aus.
Das für die Belichtung zur Verfügung stehende Licht sollte grundsätzlich so hell wie möglich sein. Dabei ist die Farbtemperatur, also die Verteilung der Lichtstärken über das Spektrum von entscheidender Bedeutung für natürliche Farben. Ich empfehle, Kaltweiße und warmweiße LED zu kombinieren, weil das die Farbwiedergabe verbessert.
Je nachdem, was abgebildet werden soll, braucht man unterschiedliches Licht. Um die Front eines Gerätes schön gleichmäßig erscheinen zu lassen, empfiehlt sich indirektes, diffuses Licht, das möglichst von allen Seiten kommt.

Diffuses LichtFür diffuses Licht ist ein weißes Tuch oder ein weißer Karton nützlich, der neben bzw. über dem Objekt angebracht und mit einem Scheinwerfer angestrahlt wird. Das Licht wird so schön diffus verteilt.

Details betonen Für feine Details, z.B. von Münzen oder Reliefs, ist hartes, direktes Licht von Vorteil. Wenn das Motiv seitlich beleuchtet wird, treten die feinen Konturen deutlich und kontrastreich hervor.

Blitz

Bei Aufnahmen von Geräten kann der Blitz eine Front aufhellen, er kann sich aber auch sehr störend auswirken. Spiegelnde Oberflächen oder solche, die parallel zur Bildebene stehen, reflektieren das Blitzlicht direkt zurück zur Kamera. Das Resultat ist ein riesiger Lichtfleck, der völlig überbelichtet ist; die Bereiche drumrum sind zu dunkel. Objekte mit glänzenden oder spiegelnden Oberflächen sollten bei Blitzaufnahmen so ausgerichtet werden, dass die Reflektionen nicht in die Kamera strahlen.

Blitz-Spiegelungen vermeiden Beim Ausrichten ist eine Taschenlampe hilfreich, die einfach über der Kamera gehalten und auf das Objekt gerichtet wird. Reflektionen können so im Monitor erkannt und die Ausrichtung korrigiert werden.

Grundsätzlich ist es einfacher, den Blitz auszuschalten und dafür mehr Umgebungslicht zur Verfügung zu stellen. Nur wer den Aufwand treiben und einen TochterblitzEin Tochterblitz ist ein externes Blitzgerät mit Lichtsensor, das man z.B. seitlich oder oberhalb des Objekts aufstellen kann. Wenn der Blitz der Kamera erscheint, löst der Tochterblitz gleichzeitig aus. Damit kann man eine gleichmäßige Ausleuchtung erzielen. verwenden will, kann damit seinen Bildern das Flair von Werbefotos geben, wenn er ihn nach oben auf einen weißen „Himmel” blitzen lässt.

Das Objekt und seine Reinigung

In diesem Brevier konzentriere ich mich auf die dokumentarische Abbildung von Objekten etwa in der Größenordnung von 5 bis 75 cm. Das kann ein Schmuckstück sein oder vielleicht auch ein elektronisches Gerät.
Vor dem Fotografieren sollte darauf geachtet werden, dass das Motiv in seinem besten Zustand ist. Staub, Fingerabdrücke und andere Macken werden von modernen Kameras erstaunlich deutlich abgebildet. Oft reicht einfaches Staub Wischen nicht aus, um die Oberflächen sauber erscheinen zu lassen.
Nachdem ich beruflich oft mit dem intensiven Reinigen von Hi-Fi Geräten zu tun habe, kann ich noch ein paar Tipps zum Besten geben, wie man aus ‚alt‘ ‚fast neu‘ machen kann:

 


Zurück   |   Startseite  |  Kontakt    |  Wenn Sie mich unterstützen möchten, dann können Sie das hier tun.Spenden

GEGSOFT – Home Artikel Zeitkritik Kochrezepte GEG-FUN Weisheiten Erotische Elektrostimulation Violet Wand Wissen Meter Volt Ampere Watt Ohm Joule Coulomb Kelvin Hertz SI-Prefixe
Lichtjahr Parallaxensekunde Erdgeschwindigkeit Punkt (Typographie)
Dihydrogenmonoxid Föhn Konvektion Kernphysik Primzahlen Tonfrequenzen Akkus NEU
Office-Tipps Excel Chrome-incognito Eine Million Gutes Deutsch HiFi-Verstärker HiFi-Voodoo Starke Passworte Ohm'sches Gesetz Zeitdilatation
Sitemap Copyright Impressum Über GEGSOFT.DE Über mich

Bitte Javascript aktivieren!
Einige Elemente auf dieser Seite werden nur angezeigt, wenn Sie Ihrem Browser Javascript für die Seiten von GEGSOFT erlauben.
Weitere Informationen dazu unter Javascript auf der Hauptseite